Werbefachleute werden knapp

Statistik

Die deutsche Werbebranche steht vor zunehmenden Arbeitsmarktproblemen: Für den wachsenden Bedarf gibt es zu wenig qualifizierten Nachwuchs.

Die Arbeitsplatzangebote für Werbefachexperten in Deutschland haben sich im Jahr 2006 um 34 Prozent auf 4.673 ausgeweitet. Parallel dazu sank die Arbeitslosenquote in diesem Wirtschaftssektor auf 4,2 Prozent (Vorjahr: 4,9 Prozent).

Wettbewerb um den Nachwuchs

Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW), der den Arbeitsmarkt für Werbeberufe regelmässig analysiert, befürchtet angesichts der rasant ansteigenden Nachfrage wachsende Arbeitsmarktprobleme für die Branche. «Vor dem Hintergrund der abnehmenden Bevölkerungszahl wird der Wettbewerb um den Nachwuchs in der gesamten deutschen Wirtschaft deutlich heftiger werden», so ein Sprecher der Dachorganisation in Berlin. Gefördert werde die Nachfrage gleichzeitig durch die zunehmende Anzahl von Kundenbetreuern («Account Manager») im Online-Bereich sowie durch die wachsende Komplexität der Medienstrukturen.

Das grösste Kontingent der Offerten im vergangenen Jahr kam von den Werbeagenturen mit 2.881 Ausschreibungen (+30 Prozent) gefolgt von den Markenartiklern und dem Handel (957 Angebote; +56 Prozent) sowie den Medien (835 Offerten; +24 Prozent). Offensichtlich bauen die werbenden Unternehmen ihre Werbeabteilungen weiter aus, was auf einen weiter ansteigenden Stellenwert der Markt-Kommunikation der Firmen hindeutet.

Mehr Generalisten

Der ZAW beobachtet darüber hinaus neue Trends in den Berufsprofilen für Werbefachleute. Anstelle des Werbeleiters rückten zunehmend Generalisten mit akademischem Hintergrund. «Die Tendenz geht dort zum ‹Dr. Markt-Kommunikation›.» Im Bereich der Medien, die sich selbst immer stärker als Marke verstehen, schwinde das Bild vom traditionellen Anzeigenleiter zum Kommunikationsberater. Auch in den Werbeagenturen hätten sich die Berufe dort mit zusätzlichen Inhalten gefüllt. Als markantesten Trend hebt sich der aufsteigende Beruf des so genannten ‹Planner› hervor, «eine Art strategischer Markenberater für den Auftraggeber von Werbung», so der ZAW.

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