Der französische Star-Designer Philippe Starck (59) hält alles, was er gestaltet hat, für «absolut unnötig». Dem «Zeit-Magazin Leben» sagt er: «Strukturell gesehen, ist Design absolut nutzlos. Ein Beruf, der Sinn hat, ist Astronom, Biologe oder etwas Ähnliches. Design ist nichts. Ich habe versucht, meinen Produkten etwas Sinn und Energie zu geben. Auch wenn ich mein Bestes gegeben habe, es war sinnlos.»
Neue Waffe
In zwei Jahren werde er definitiv aufhören: «Ich werde irgendetwas anderes machen. Ich weiss es noch nicht. Es wird eine neue Art des Ausdrucks sein. Eine neue Waffe, die schneller und gewaltiger und leichter sein wird als Design. Design ist eine schreckliche Art, sich selbst auszudrücken.»
Eigene Ethik
Was der Mensch brauche, sagt Starck, sei «die Fähigkeit zu lieben. Liebe ist die wunderbarste Erfindung der Menschheit. Und dann braucht man Intelligenz. Die Menschheit hat den Tieren voraus, dass sie, basierend auf Intelligenz, eine Zivilisation geschaffen hat. Deswegen darf sich kein Mensch leisten, nicht an seiner Intelligenz zu arbeiten. Und Humor ist wichtig. Wir brauchen nichts Materielles. Viel wichtiger ist, dass man eine eigene Ethik entwickelt. Und dass man sich an diese Regeln auch hält. Ansonsten muss man sich um nichts sorgen».
Starck ist vor allem in den Bereichen Architektur und Produktdesign tätig. Zu seinen Entwürfen zählen spektakuläre Inneneinrichtungen genauso wie Fliegenklatschen und Zahnbürsten. Das bekanntestes Objekt ist wohl seine berühmte Starck-Saftpresse (Bild). Das komplette Interview erscheint in der heutigen «Zeit».