«Ars Electronica»-Festival in Linz

Ars Electronica: «BloombergICE»
Ars Electronica: «BloombergICE»

Das diesjährige «Ars Electronica»-Festival thematisiert die Spannung zwischen einer zunehmend komplexeren Welt und dem wachsenden Verlangen nach Übersicht.

Unter dem Motto «Simplicity – the art of complexity» (Einfachheit – die Kunst der Komplexität) gibt es auf dem Festival der Ars Electronica in Linz, Österreich, zahlreiche Ereignisse, Konferenzen, Symposien, Ausstellungen und Performances. Gerfried Stocker, Geschäftsführer von Ars Electronica, bezeichnet den Begriff Simplicitiy nicht als Massenreduktion. «Die Botschaft des Festivals ist vielmehr die hohe und schwierige Kunst der Komplexität des gesamten Lebens so zu formulieren, dass man damit umgehen kann. Das betrifft sowohl die Informationstechnologie als auch andere gesellschaftliche Bereiche», erklärt Stocker.

Der Schauplatz des Festivals ist die Stadt Linz mit ihren unzähligen Konzerthäusern, Theatern und Plätzen. Auf dem Linzer Hauptplatz etwa können Besucher an dem grossen Projekt «moon ride» teilnehmen. Dabei werden Fahrräder in Generatoren eingespannt, die durch Treten einen grossen Akku aufladen. Die gespeicherte, elektrische Energie soll dann einen grossen, schwebenden Ballon zum Leuchten bringen. Unter anderem gibt es auch digitale Musikkonzerte und Theaterstücke, wie «Die elektronische Grossmutter» nach Ray Bradbury.

Doch auch neue Locations stehen dieses Jahr auf der Tagesordnung. Da sich die Hinwendung zur «Simplicity» nicht nur in der Informationstechnologie widerspiegelt, sondern auch in der immer stärkeren Sehnsucht nach dem einfachen Leben, begibt sich das Festival unter dem Motto «Eine Landpartie auf der Suche nach Simplicity» für einen Tag in das Barockstift St. Florian bei Linz, wo Vorträge, Gespräche, Performances und Klanginstallationen, wie das Brückenorgelkonzert mit Live-Elektronik und einer Computergrafik-Ausstellung, veranstaltet werden.

Allerdings bleibt das international renommierte Festival dieses Jahr regional verankert. Dies wurde Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Zahlreiche oberösterreichische Künstler und Linzer Kulturinstitutionen, wie das Brucknerorchester Linz, das Architektforum Oberösterreich oder das Lentos-Kunstmuseum Linz sollen durch ihr kreatives Engagement wesentlich zum Erfolg des Festivals beitragen. Auch eine Vielzahl von Kreativen aus dem regionalen Bereich bringen im Rahmen von Konzerten und Installationen ihre langjährigen Erfahrungen in den Festivalbereich ein.

Eines der Höhepunkte des Festivals ist das Themensymposium, bei dem sich eine Reihe renommierter Theoretiker, Wissenschaftler und Praktiker mit dem Zusammenspiel von Einfachheit und Komplexität auseinandersetzen werden. Das Symposium wird von John Maeda kuratiert, einem Graphik-Designer und Simplicity-Vordenker von Weltruf. «Gemeinsam werden wir auf diesem Podium des Vertrauens einen Wissenskatalog organisieren, reduzieren und synthetisieren. Dabei hoffe ich, dass jeder der Teilnehmer die Wahl für seinen Weg zur Einfachheit oder Komplexität treffen kann», so Maeda. Weitere Vortragende sind unter anderem Sam Hecht, Walter Bender, Paola Antonelli und Hugh Herr.

Um das Festival kunstvoll abzurunden und die Medienkunst zum Ausdruck zu bringen, gibt es zahlreiche Ausstellungen wie die CyberArtAusstellung für Gegenwartskunst, die eine Auswahl der Spitzenarbeiten des diesjährigen Wettbewerbs darstellt. Mehrere Ausstellungen präsentieren beispielhafte Projekte junger Medienkünstler, wie etwa das Campus: the beta lounge-Projekt, das prototypische Arbeiten des Lehrgangs Interface Culture der Universität Linz zeigt.

Das Festival öffnet bereits einen Tag vor dem offiziellen Festivalbeginn und präsentiert vom 31. August bis 5. September den Besuchern bei freiem Eintritt unter dem Motto «Simplicity – the art of complexity» neue, faszinierende Installationen und zahlreiche Ereignisse, Performances und Ausstellungen.

Archiv | pte

Einloggen mit deinem Konto bei…


…oder OpenID: