«Brigitte» schafft Models ab

Fotomodell in der Maske
Fotomodell in der Maske

Die Frauenzeitschrift «Brigitte» will ab nächstem Jahr nur noch «Frauen, die mitten im Leben stehen» zeigen und keine professionellen Fotomodelle mehr einsetzen. Frauen wollten kein Rollenbild vorgesetzt bekommen, sondern selbst am Entwurf beteiligt sein, so Chefredakteur Lebert.

«Brigitte» will ab sofort sämtliche Fotostrecken von Mode bis Fitness nicht mehr mit Models produzieren. Stattdessen zeigt die Frauenzeitschrift ab 2010 in allen Heften und auf allen Internetauftritten nur noch «Frauen, die mitten im Leben stehen, wie Studentinnen, Schauspielerinnen, Buchhändlerinnen, DJanes, Künstlerinnen, Köchinnen, Grafikerinnen, Tänzerinnen, Unternehmerinnen – Leserinnen».

Keine «Platzhalter» mehr

Das neue Fotokonzept von «Brigitte» ist laut ihrem Verlag Gruner + Jahr die konsequente Antwort auf zwei grosse Trends: Die Mode habe sich verändert – und die Frauen ebenso. «Hinter dem Beruf des Models steckt die Idee, die Frauen nicht selbst zu zeigen, sondern einen Platzhalter – ein Modell gewissermassen», so Andreas Lebert, Chefredakteur der «Brigitte». «Das empfinden viele Frauen inzwischen als überholt, zumal die Schönheitsideale, wie sie auch von der Modelbranche geprägt werden, stark umstritten sind. Einen Platzhalter brauchen Frauen nicht mehr. Sie wollen kein Rollenbild vorgesetzt bekommen, sondern selbst am Entwurf beteiligt sein.»

Models verboten

Die Amateurmodelle für sämtliche Fotoproduktionen werden künftig unter anderem über ein Webformular und vom «Brigitte»-Produktionsstab besetzt. Die Interessentinnen müssen hierbei versichern, dass sie nicht als Model arbeiten und mit keiner Modelagentur kooperieren.

Archiv |

Einloggen mit deinem Konto bei…


…oder OpenID: