Oskar-Barnack-Preis 2011 für dänischen Fotografen Jan Grarup

Der dänische Fotograf Jan Grarup hat den diesjährigen Oskar-Barnack-Preis gewonnen. Sein Fotoprojekt «Haiti Aftermath» thematisiert das schwere Erdbeben in Haiti am 12. Januar 2010.

Der erste Preis des Fotowettbewerbs «Oskar-Barnack-Preis» geht in diesem Jahr an den Fotografen Jan Grarup aus Dänemark. Für seine Fotostrecke mit dem Titel «Haiti Aftermath» erhält er neben einem Preisgeld von 5.000 Euro eine Leica-M9-Kameraausrüstung im Wert von rund 9.500 Euro. Der zweite Gewinner des Wettbewerbs heisst Jing Huang und kommt aus China. Seine Fotostrecke «Pure of Sight» wird mit dem Nachwuchspreis und einer M9-Ausrüstung ausgezeichnet.

«Haiti Aftermath»

Das Fotoprojekt «Haiti Aftermath» thematisiert das schwere Erdbeben in Haiti am 12. Januar 2010 und dessen Auswirkungen. Dabei zeigt Jan Grarup das Ausmass der Katastrophe und das Schicksal der Überlebenden deutlich auf. Im Auftrag verschiedener Magazine war Jan Grarup nach Haiti gefahren, um die verheerenden Folgen der Naturkatastrophe zu dokumentieren. Seine Aufgabe als Fotograf sieht er nicht nur darin, die aktuelle Situation vor Ort abzubilden. Seine Schwarzweiss-Aufnahmen sollen bewegen.

Jan Grarup, Jahrgang 1968, hat in den vergangenen 20 Jahren nahezu die ganze Welt bereist und dabei viele bedeutende Momente festgehalten, darunter auch unwiderlegbare Beweise menschlicher Brutalität. Er hat bereits zahlreiche renommierte Auszeichnungen von der Fotoindustrie und Menschenrechtsorganisationen erhalten, dazu zählen beispielsweise World Press Photo oder UNICEF. Seine Arbeiten werden regelmässig in Magazinen weltweit wie The Guardian, Sunday Times Magazine, Stern, Geo und Paris Match veröffentlicht.

«Pure of Sight»

Die Fotoserie «Pure of Sight» von Jing Huang ist keinem speziellen Thema gewidmet. Jede einzelne der zwölf Schwarzweiss-Aufnahmen steht für sich und erzählt eine eigene Geschichte. Dabei hat der Fotograf eine Vielzahl von Motiven scheinbar wahllos zusammengestellt. Landschaften finden sich ebenso darunter wie Natur- oder Detailaufnahmen. Und doch hat jedes Foto eine ganz eigene Ausstrahlung. Scheinbar Alltägliches erhält etwas Magisches, das den Betrachter in seinen Bann zieht. Es ist dem jungen Fotografen gelungen, auch den vertrauten und belanglosen Dingen eine Tiefe zu verleihen. Jing Huang sagt über sich selbst, er sei kein guter Schriftsteller und es fiele ihm schwer, die richtigen Worte zu finden. Deshalb ist die Kamera für ihn das Auge und die Fotografie sein Medium, um den eigenen Gedanken Ausdruck zu verleihen.

Jing Huang, Jahrgang 1987, ist ein echter Newcomer. Seine Leidenschaft zur Fotografie entstand aus dem Wunsch heraus, anhand von Bildern Geschichten zu erzählen. Daher hat er sich 2003 an der Arts Academy von Guangzhou im Süden Chinas für die Fächer Fotografie und Digitale Kunst eingeschrieben.

Oskar-Barnack-Preis

Der Leica-Oskar-Barnack-Preis wurde in diesem Jahr bereits zum 32. Mal ausgeschrieben und verbuchte mit über 2.000 Einsendungen (im Vorjahr waren es 1.700) einen neuen Teilnahmerekord. Profifotografen aus 89 Ländern hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt. Die meisten Bewerbungen gingen aus Deutschland, USA, China, Frankreich und Russland ein. Zu den Jurymitgliedern gehörten in diesem Jahr der Leica Fotograf Stanley Greene, Mark Rykoff, Bildredakteur bei TIME.com, Anna Gripp, Chefredaktion Photonews, Karin Rehn- Kaufmann, künstlerische Leiterin der Leica Galerie Salzburg, und Dr. Andreas Kaufmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Leica Camera AG. Die Preisverleihung findet am 5. Juli 2011 im Rahmen des Fotofestivals in Arles statt.

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