Seit der Preisverleihung am Donnerstagabend steht fest: Der amerikanische Fotograf Mitch Dobrowner ist der diesjährige Gewinner des begehrten L’Iris d’Or und damit des etwas sperrigen Titels «Sony World Photography Awards Photographer of the Year 2012». Dobrowner erhielt die Auszeichnung für seine aussergewöhnliche Fotoserie «Storms». Die Verleihung fand im Rahmen der Sony World Photography Awards Gala in London statt. Für den Wettbewerb 2012 waren rund 112.000 Bilder aus 171 Ländern eingegangen – mehr als je zuvor in der Geschichte des Wettbewerbs.
Mitch Dobrowner
Mitch Dobrowner wuchs in Long Island, New York auf. Bereits als Teenager begeisterte er sich für die Fotografie – besonders für die Arbeiten von Minor White und Ansel Adams und wurde schnell fotosüchtig. Dubrowner zeigt mit seinen Fotografien, wie er die Erde sieht: «Ich habe das Gefühl, den grossen Fotografen der Vergangenheit und insbesondere Ansel Adams viel zu schulden, weil sie mit so viel Leidenschaft bei der Sache waren und mich schon früh inspiriert haben. Obwohl ich sie nie persönlich kennen gelernt habe, hat mir ihr Vorbild geholfen zu entscheiden, welche Richtung ich meinem Leben geben wollte.»
Dobrowner wurde von einer neunköpfigen Jury zum Gewinner des L’Iris d’Or gekürt. Er erhält ein Preisgeld in Höhe von 25.000 US-Dollar und eine neue Kameraausrüstung von Sony. Zudem wird ihm, wie schon den früheren L’Iris d’Or-Gewinnern Alejandro Chaskielberg, David Zimmerman und Vanessa Winship, die Ehre zuteil, als Mitglied in die World Photographic Academy aufgenommen zu werden.
Offener Wettbewerb
Der Titel «Sony World Photography Awards Open Photographer of the Year» geht an Tobias Bräuning aus Deutschland. Er wird für sein Foto «Dancing Queen» in der erst in diesem Jahr neu eingeführten Kategorie «Im Bruchteil von Sekunden» ausgezeichnet. Aufnahmen von einfachen Wassertropfen in einem deutschen DSLR-Forum im Internet hatten Bräuning zu dem Foto inspiriert. Der 29-jährige Software-Ingenieur erhält ein Preisgeld in Höhe von 5.000 US-Dollar und eine eine neue Kameraausrüstung von Sony.
Im Rahmen der Gala wurden auch die Sieger in den einzelnen Profi-Kategorien präsentiert: von der neu eingeführten Kategorie «Natur & wilde Tiere» bis hin zu «Zeitgeschehen» und «Reisen». In den Kategorien «Kampagne» und «Mode» der Sparte «Kommerzielle Fotografie» triumphierte Peter Franck aus Deutschland, der in insgesamt vier Kategorien auf die Shortlist gelangt war und bereits bei den Awards 2010 zu den Gewinnern zählte. In der Kategorie «Menschen» der Sparte «Fotojournalismus und Dokumentarfotografie» siegte der Brite Simon Norfolk. Norfolk hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht, darunter «Bleed», das die Nachwirkungen des Kriegs in Bosnien dokumentiert.
Weitere Sieger
Der diesjährige Preis für «Aussergewöhnliche Leistungen für die Fotografie» wurde an William Klein verliehen, einem der bedeutendsten und einflussreichsten Fotografen und Filmschaffenden des 20. Jahrhunderts. Der 83-jährige William Klein war in den vergangenen 60 Jahren in den Bereichen Malerei, Fotografie und Film tätig und spielte in jedem dieser Medien stets eine Vorreiterrolle.
Der Fotografiestudent Asef Ali Mohammad von der Middlesex University in Grossbritannien errang den Sieg beim Student Focus Award. Für diesen Wettbewerb waren Beiträge von mehr als 200 Hochschulen auf sechs Kontinenten eingegangen.
Asef Ali Mohammad hatte sich mithilfe einer SLT-A65 von Sony die Aufgabe gestellt, unter dem Briefing-Motto «Your world in colour» eine Serie von Fotos anzufertigen, die Emotionen durch die Farbwahl hervorrufen. Die so entstandene Serie, die Jugendliche in Kabul zeigt, setzte sich gegen die Bilder der anderen neun Finalisten durch. Der Preis, eine Fotoausrüstung von Sony im Wert von 45.000 Euro, geht somit an die Middlesex University.
Der Titel «Sony World Photography Awards Youth Award Winner» ging an Sergey Kolyaskin aus Russland, der das Foto «The Last Hero» eingereicht hatte. Als Preis erhielt Sergey Kolyaskin eine neue Kameraausrüstung von Sony. Das prämierte Bild wird in der Ausstellung im Somerset House zu sehen sein. Der Jugendwettbewerb, der bei den Awards 2012 erstmals ausgeschrieben wurde, stand allen Teilnehmern unter 20 Jahren offen.
Nick Saglimbeni aus den Vereinigten Staaten wurde für sein Foto «Nuclear Summer» mit dem 3D Award ausgezeichnet, der in diesem Jahr ebenfalls zum ersten Mal vergeben wurde. Saglimbeni, der derzeit zahlreiche Werbekampagnen mit Starauftritten fotografiert, bleibt ein Pionier in der Welt der 2D wie auch 3D Fotografie. An dem Wettbewerb konnte sich jeder beteiligen, der 3D Technologie für Fotografie oder Videos einsetzt. Es gab zwei Kategorien: «3D Panorama» und «3D Still».
Natasha Nicholson und Michael McDougall aus Kanada wurden für ihren Kurzfilm «Dead Languages» mit dem Moving Image Award ausgezeichnet. Während McDougall in den Bereichen Design und Film tätig ist, ist Nicholson Fotografin. Als Team gelang es ihnen, ihre jeweiligen Sichtweisen und Empfindungen zusammenzuführen und so einen wunderschönen Film zu schaffen.
Zudem wurde bekannt gegeben, dass die neue Focus-Kampagne unter dem Motto «Youth on Assignment» – also «Jugend engagiert sich» – steht. Im Rahmen der Kampagne werden Fotografiestudenten an den CSR-Programmen von Sony in Sumatra, Argentinien, Südafrika, Malawi und anderen Ländern teilnehmen. Dabei handelt es sich um bedeutende gemeinnützige Programme, die zugleich jungen Menschen die Gelegenheit geben, an realen humanitären Projekten mitzuwirken – und diese mit den Mitteln der Fotografie zu dokumentieren.
Ausstellung
Die Fotos der Sieger werden zusammen mit weiteren Bildern bei der «Sony World Photography Awards Exhibition» im Somerset House in London zu sehen sein. In den eindrucksvollen Räumen der Embankment Galleries können die Besucher eine Schau mit Werken der zeitgenössischen Fotografie erleben, deren breites Themenspektrum von Fotojournalismus und Dokumentarfotografie bis hin zu Mode, Natur, Architektur und Sport reicht. Die Ausstellung ist Teil der World Photo, London; das Programm wird Vorträge, Seminare, Ausstellungen und sonstige Veranstaltungen umfassen.