Martin Parr erhält Dr.-Erich-Salomon-Preis 2006

Deutschland. Berlin, 2002
Deutschland. Berlin, 2002

Der Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie geht dieses Jahr an den weltbekannten Magnum-Fotografen Martin Parr.

Der weltbekannte Magnum-Fotograf Martin Parr erhält am 24. September im Vorfeld der Photokina 2006 den Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh).

Martin Parr, 1952 in Epsom, Surrey (Grossbritannien) geboren, fand durch seinen Grossvater Georges, einen ambitionierten Fotoamateur, früh zur Fotografie. Von 1970 bis 1973 studierte er Fotografie am Manchester Polytechnic. Seit dieser Zeit hat er an zahlreichen Projekten gearbeitet und die Fotokultur durch seinen innovativen Bildstil und seine neuen Sehweisen in starkem Masse beeinflusst. Parr stellt vornehmlich die anscheinend vorhandenen Klischees der verschiedenen Kulturen, die in unserer heutigen Gesellschaft zu beobachten sind, dar. Für ihn scheint der einzig mögliche Weg aus dieser geistigen Krise der Humor – vor allem der britische Humor – zu sein.

1994 wurde Martin Parr Vollmitglied der renommierten Fotoagentur Magnum. Die Aufnahme erfolgte wegen seines neuen, herausfordernden, provokanten, manchmal sogar sarkastischen Bildstils, der bis dahin bei den Mitgliedern der grossen Fotografenkooperative in dieser Form nicht anzutreffen war.

2004 wurde Parr zum Professor für Fotografie an die University of Wales, Newport berufen. Im gleichen Jahr war er als künstlerischer Leiter für das Ausstellungsprogramm der Rencontres Internationales de la Photographie in Arles (Frankreich) verantwortlich.

In den vergangenen Jahren hat er sich zusätzlich mit dem Film befasst, begann aber darüber hinaus, die Fotografie auch in der Mode und der Werbung einzusetzen.

Martin Parr ist international mit zahlreichen Ausstellungen und Veröffentlichungen hervorgetreten. Seine Bilder sind mittlerweile weltweit in allen wichtigen Museen und Sammlungen vertreten, wie beispielsweise in den USA dem Museum of Modern Art (Moma), New York oder dem George-Eastman-House, Rochester, in Japan im Museum of Modern Art, Tokyo, oder im Yokohama Museum of Art, in Australien in der Australian National Gallery und in Europa im Arts Council of Great Britain, London, in der Bibliothèque Nationale, Paris, im Museum Folkwang, Essen, und im Sprengel-Museum, Hannover.

2002 fasste eine grosse Martin-Parr-Retrospektive in der Londoner Barbican Art Gallery und im National Museum in Bradford sein bisheriges Lebenswerk zusammen. Diese tourt mittlerweile durch ganz Europa. Anlässlich der Preisverleihung wird ein Überblick über das fotografische Schaffen des wichtigen Fotografen im Rahmen der «Visual Gallery» während der Photokina vom 26. September bis 1. Oktober in Köln zu sehen sein.

Mit dem seit 1971 alljährlich für «vorbildliche Anwendung der Fotografie in der Publizistik» vergebenen Preis wird an Dr. Erich Salomon, den grossen Fotografen der Weimarer Republik, erinnert, dem der moderne Bildjournalismus starke Anregungen verdankt. In diesem Jahr wird mit Martin Parr ein Fotograf ausgezeichnet, der seit über 20 Jahren der Farbfotografie wie kaum ein anderer durch seine hintergründig humorvolle Darstellung der Menschen neue Impulse gegeben hat.

Die Verleihung des Dr.-Erich-Salomon-Preises 2006 der Deutschen Gesellschaft für Photographie findet am Sonntag, den 24. September um 17 Uhr im Kristallsaal, Mittlere Sektion, Halle 2.4 der Kölnmesse statt. Die Laudatio hält Thomas Weski, Hauptkurator für Fotografie am Haus der Kunst in München.

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