Der Canon-Profifoto-Förderpreis 07/2 ist entschieden. Fünf junge Nachwuchstalente können mithilfe des Wettbewerbs ihre freien Fotoprojekte realisieren, erfahren Öffentlichkeit sowie materielle Unterstützung im Gesamtwert von 10.000 Euro. Die Gewinner sind: Natalie Bothur, Universität Duisburg-Essen, Martin Gensheimer und Christine Steiner, beide FH-Dortmund, Thiemo Kloss, Student aus Berlin, und Ulrike Lehnisch, FH Bielefeld.
Beworben hatten sich insgesamt 190 Nachwuchs-Talente mit 1.713 Arbeitsproben. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei knapp 26 Jahren. Der überwiegende Teil waren Studenten, aber auch zahlreiche junge, bereits professionell tätige Fotografen sowie Auszubildende und Assistenten bewarben sich um eine Förderung. Das international besetzte Teilnehmerfeld umfasste unter anderem Bewerber aus Belgien, Bulgarien, Frankreich, Grossbritannien, Italien und den USA.
Einzigartig an diesem Wettbewerb ist, dass nicht fertige Fotoarbeiten, sondern Konzepte bewertet werden, die neugierig machen auf mehr. Der Wettbewerb, den das Magazin Profifoto mit Unterstützung von Canon ausrichtet, hilft Nachwuchsfotografen dabei, ihre «Bilder im Kopf» Realität werden zu lassen. Gefordert sind daher Konzepte und aussagefähige Arbeitsproben, um die Jury zu überzeugen.
Jury-Mitglied Andrea Scholtyssek-Kohlhase, Lumas Art Liaison & Product Manager: «Wichtig ist, eine eigene Handschrift in der Bildsprache erkennen zu lassen. Überzeugt haben mich Ideen, die entweder durch einen besonders sensiblen Umgang mit einem Thema oder von einem besonderen Humor getragen wurden.»
Die Siegerprojekte
So erarbeitet Martin Gensheimer mithilfe des Förderpreises eine Hommage an Antonionis legendären Kultfilm «Blow Up», in dem ein Fotograf unbeabsichtigt einen Mord in einem Park fotografiert. In seiner Arbeit führt er den Betrachter auf die fiktive Suche und Verfolgung einer Person, die allerdings nie fassbar wird.
Thiemo Kloss, Student aus Berlin, komponiert am Rechner Massenszenarien, die gängige Verhaltensmuster unserer Gesellschaft darstellen. Seine Bilder handeln von Abschottung, Ausgrenzung, Uniformität und davon, inwieweit sich der moderne Mensch der computergesteuerten Welt angepasst hat.
Ulrike Lehnisch, Studentin an der FH Bielefeld, setzt sich in ihrem Fotoprojekt «LUPO» mit dem Thema Identität auseinander. Sie zeigt Kinder und Jugendliche, die sich an der Schwelle zum Erwachsenwerden befinden und sich vor der Kamera selbst inszenieren.
Die gewohnten Regeln der Porträtfotografie stellt Natalie Bothur mit ihrer Arbeit «ruecksicht» in Frage. So zeigen sich die von ihr Porträtierten nicht mit ihrem der Fotografin zugewandten Gesicht, sondern ihrem entblössten, nackten Rücken.
Christine Steiner, Studentin aus Dortmund, schliesslich wendet sich mit ihrer Serie «Am Strand» bewusst gegen einen dokumentarischen Stil und nutzt das Medium Fotografie, um Bilder ihrer subjektiv empfundenen Wirklichkeit zu visualisieren.
Canon-Profifoto-Förderpreis 08/1
Mit dem erfolgreichen Abschluss des zweiten Canon-Profifoto-Förderpreises startet gleichzeitig die Ausschreibung des nächsten Wettbewerbs. Einsendeschluss ist der 9. Januar 2008 – Bewerbungen werden ab sofort angenommen.