Derzeit führen noch Frankreich und Grossbritannien, doch erwarten Experten in Deutschland für 2005 Radio-Werbeausgaben von 682 Mio. Euro netto. Nach Einschätzung der Radiobeteiligungsgesellschaft Eurocast werden die Hörfunk-Werbeausgaben bis 2007 auf 727 Mio. Euro ansteigen.
Das durchschnittliche Wachstum der Radio-Werbeausgaben läge damit pro Jahr bei 4,6 Prozent. Für Frankreich prognostizieren die Experten bis 2007 ein jährliches Wachstum von 2,7 Prozent, für Grossbritannien von nur 0,3 Prozent. Natürlich gehe der Zuwachs an Werbeeinnahmen beim Radio auf Kosten anderer Medien, doch sei kein bestimmtes Medium davon betroffen, erklärte eine Eurocast-Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext. Der Trend zum Crossmedia-Marketing sei für das Radio nur positiv, da es noch nie ein solitäres Medium gewesen sei.
«Es ist schnell, hat eine hohe Reichweite und ist ein tagesbegleitendes Medium. Auch wenn man es gar nicht bewusst hören will, begegnet es einem überall. Das sind die grössten Vorteile des Werbeträgers Radio», so die Sprecherin weiter. Für die Verkaufsförderung ausserhalb der Verkaufsstellen sei Radio unbestritten das effizienteste Medium, meint auch Beate Appel, Leiterin des operativen Geschäftes bei Eurocast.
Der deutsche Radio-Werbemarkt musste eine besonders deutliche und lange Degression überwinden. Insgesamt gingen die Werbeaufwendungen im deutschen Radio in den Jahren 2000 bis 2003 um über 150 Mio. Euro zurück. Während die Radiomärkte in Frankreich und Grossbritannien nach einer Schwächephase bereits 2002 wieder Fuss fassten, wuchs die Radiowerbung in Deutschland erst wieder 2004.