Die Personalberatung Designerdock hat in ihrer aktuellen Herbstumfrage die Stimmung und Meinungen unter den Beschäftigten der Kommunikationsbranche abgefragt. Über 1.000 Karteimitglieder haben an dieser Studie teilgenommen.
dasauge vor Monster und w&v
Laut der Studie ist es dabei seit Januar zu einer Verschiebung bei den genutzten Jobbörsen gekommen. Momentan scheinen sich die branchenspezifischen Anbieter wie dasauge gegen den Generalisten wie Monster und StepStone durchzusetzen. Während Letztere im Januar auf Platz eins und drei lagen, führt jetzt horizontjobs.net knapp vor dasauge.de, gefolgt von monster.de und wuv.de. Dabei bietet von den genannten Stellenmärkten einzig dasauge die kostenlose Schaltung von Stellenangeboten an.
Krise belastet die Stimmung
Die Macher der Studie wollten ausserdem wissen, wie betroffen die Branche durch die Krise wirklich ist. Das Ergebnis zeigt, dass knapp die Hälfte aller Teilnehmer im gesamten Designerdock-Gebiet stark oder sehr stark von der aktuellen Wirtschaftslage betroffen ist. Kündigungen, Einstellungsstopps, Umstrukturierungen und geplatzte Aufträge belasten die Stimmung. Zudem arbeiten die Beschäftigten hier häufiger kurz als in anderen Branchen.
«Erstmals haben wir in Deutschland, Österreich und der Schweiz differenziert nachgefragt, um die Situation in den einzelnen Regionen individueller und präziser zu erfassen», berichtet Designerdock-Gründer Alexander Dewhirst. Knapp die Hälfte aller Befragten im gesamten Designerdock-Gebiet gab an, stark oder sehr stark von der Krise betroffen zu sein. Die Teilnehmer aus der Schweiz zeigten sich mit nahezu 58 Prozent besonders von der Krise betroffen. In Österreich liegt der Wert bei 43 Prozent und in Deutschland bei 47 Prozent. Die Betroffenheit macht sich in allen Regionen vor allem durch einen Jobverlust bei den Festangestellten und geplatzte Aufträge bei den Freien bemerkbar.
Stimmungswandel seit Januar
Im Vergleich zu den Ergebnissen der diesjährigen Januar-Umfrage von Designerdock ist die Wechselwilligkeit der Arbeitnehmer leicht zurückgegangen. Konnten sich im Januar noch 36 Prozent der Befragten vorstellen, innerhalb der nächsten sechs Monate den Job zu wechseln, während 29 Prozent keinen Wechsel erwogen, gaben aktuell 34,71 Prozent an, sich innerhalb der nächsten sechs Monate verändern zu wollen. Fast genauso viele, nämlich 34,42 Prozent, wollen sich derzeit nicht verändern.
Wie reagieren die Unternehmen?
In dieser Situation entschliessen sich Agenturen und Unternehmen in erster Linie zu Kündigungen, Einstellungsstopps, Umstrukturierungsmassnahmen und Kurzarbeit. Nach den Zahlen, die Designerdock vorliegen, sind von der Massnahme Kurzarbeit in Deutschland rund 14 Prozent und in Österreich 5 Prozent der Beschäftigten der Branche betroffen. «Für Deutschland ist dies ist ein vergleichsweise hoher Wert, denn im Bundesdurchschnitt arbeiten nur ca. 7 Prozent der Beschäftigten kurz. Dass dieses Instrument von der Kommunikationsbranche so rege genutzt wird, liegt wohl an den engen Margen, mit denen die Agenturen arbeiten. Wenn die Umsätze sinken, muss die Kostenstruktur sofort angepasst werden”, vermutet Kristin Louis, Geschäftsführerin des Designerdock Büros in Berlin.
Bei der Frage, inwieweit die jeweilige Geschäftsleitung des Unternehmens oder der Agentur durch eine schlechte Planung einen Teil zur misslichen wirtschaftlichen Situation beigetragen hat, zeigt sich die Meinung der Befragungsteilnehmer breit gestreut. 28,65 Prozent der Befragten halten ihre Geschäftsleitung für mitverantwortlich, 21,41 Prozent ziehen eine Mitverantwortung in Erwägung und 29,78 Prozent verneinen eine Mitschuld.