Apples Anspruch auf die Marke «App Store» ist der Konkurrenz ein Dorn im Auge. So machen Mitbewerber wie Amazon, Microsoft und Nokia nun auch auf europäischer Ebene gemeinsam gegen die Eintragung mobil. Der iPhone-Hersteller beansprucht die Namen für sich allein und sucht eine Verwendung für vergleichbare Online-Dienste, in denen Smartphone-Anwendungen vertrieben werden, zu unterbinden. Seine Widersacher sehen in der Bezeichnung jedoch einen generischen, also landläufig genutzten Begriff, der nicht schützbar sei.
App Store, Toy Store, Book Store
Apple hat die Wortmarke «Appstore» beim Europäischen Markenamt HABM bereits im Dezember 2006 angemeldet – seit Mai 2009 ist sie eingetragen. Geschützt ist der Begriff hiernach für den «Betrieb eines Online-Marktes für den Kauf, Verkauf und Tausch von Computersoftware und On-Demand-Anwendungen.» Ein Löschungsantrag von Amazon wegen «Nichtigkeit» liegt nun seit April dieses Jahres vor – Microsoft, Nokia, HTC und Sony Ericsson schliessen sich dem Antrag nun an. Microsoft vergleicht die Benennung «App Store» mit gemeinhin angewandten Bezeichnungen wie «Toy Store» oder «Book Store». Derartige Begriffe sollten weiterhin für jeden verwendbar sein, zitiert das Nachrichtenportal C-Net aus einer Microsoft-Mitteilung.
Steve Jobs’ Eigentor
Dabei lautet in Europa bereits seit 1991 eine zu Gunsten von Microsoft eingetragene Marke auf den Namen «Windows» und Facebook durfte sich vor wenigen Monaten das Markenrecht für «Face» sichern. Allerdings – so führen Apples Gegner ins Feld – hat offenbar Steve Jobs höchstpersönlich Googles «Android Market» als «App Store» bezeichnet, was die Argumentation der Konkurrenz stützen würde.
Unter der Marke «App Store» betreibt Apple die Software-Vertriebsplattformen für das iOS und neuerdings auch für den Mac. Microsofts Software-Supermarkt zum Betriebssystem «Windows Phone» heisst derzeit «Marketplace».