Der Starttermin für das Apple iPhone in den Vereinigten Staaten steht. Wie in neuesten Werbspots zu sehen ist, wird das mit Spannung erwartete Gerät ab 29. Juni beim Netzbetreiber AT&T um 500 bis 600 US-Dollar (370 bis 480 Euro) zu kaufen sein. Aufgrund der hohen Nachfrage – AT&T spricht von rund einer Million Interessierten – ist davon auszugehen, dass es bei der Markteinführung zu Lieferengpässen kommen wird. Branchenexperten rechnen damit, dass eine künstliche Kontingent-Verknappung zum Verkaufsstart den Hype um das Handy noch weiter verlängern könnte.
Bedienbarkeit im Fokus
In den Werbespots für den US-Markt setzt Apple kompromisslos auf die leichte Bedienbarkeit der Geräte. Vor minimalistisch schwarzem Hintergrund werden ausschliesslich die Funktionen und die Handhabung der Oberfläche gezeigt. Auf Image oder Produktvergleiche – wie bei iPod bzw. Mac – verzichtet Apple komplett.
«Die Erwartungshaltung rund um die Markteinführung ist natürlich sehr hoch», erklärt Gartner-Analyst Martin Gutberlet im Gespräch mit der Agentur Pressetext. «Aber selbst, wenn sich das Gerät bei der Einführung nicht so gut verkauft wie erwartet, wird der Markenwert durch den Hype und die Aufmerksamkeit dennoch ausgezeichnet sein», meint Gutberlet. Der Analyst zeigt sich zudem überzeugt, dass das Gerät nur der Ausgangspunkt eines grösser angelegten Fahrplans ist, der eine Reihe von Folgemodellen und Verbesserungen vorsieht. Gutberlet verwies in diesem Zusammenhang auf die kontinuierliche Weiterentwicklung der iPod-Produktreihe.
Spekulationen um UMTS
Während die Branche dem US-Marktstart entgegenfiebert, wollen die Gerüchte um das Apple-Mobiltelefon nicht verstummen. Erst vor wenigen Tagen hatten Medienberichte für Aufsehen gesorgt, der taiwanesische Hersteller Quanta habe einen Vertrag mit Apple über die Produktion von fünf Millionen UMTS-fähigen iPhone-Geräten abgeschlossen. Während sich das betroffene Unternehmen in eisernes Schweigen hüllte, schnellten indes die Aktienkurse von Quanta vergangenen Mittwoch in die Höhe. Apple zählt neben Dell, HP und Compaq zu den Notebook-Kunden von Quanta. Eine UMTS-Option ist ersten Spezifikationen zufolge nicht vorgesehen, was für den europäischen Markt ein starkes Manko wäre.
Keine Drittanwendungen
Bei einem anderen Thema, nämlich dem, ob auf dem iPhone auch Applikationen von Drittherstellern installiert werden können, hat Apple-Chef Steve Jobs persönlich etwas Licht in die Sache gebracht: Jobs zufolge führt die Installation von derartigen Applikationen zu einer schlechteren Zuverlässigkeit und Stabilität. Beim Erstgerät werde eine derartige Erweiterung abseits der bereits installierten Applikationskomponenten nicht möglich sein, so Jobs anlässlich einer Konferenz in der Vorwoche.
«Solange das Gerät neben Sprache auch die wesentlichen Applikationen wie Musik, Instant Messaging, E-Mailing und Webbrowsing unterstützt, sollte das kein Problem sein. Zusatzprogramme für andere Betriebssysteme wie Windows Mobile, Symbian oder Linux werden ja auch nicht von allen Herstellern unterstützt», meint Gutberlet.