Quo vadis Werbung.

4 Beiträge:

F und 10 - Werbeatelier

#1

Ich möchte heute mal wieder einen Diskussonspunkt in dieses Forum bringen. Ich bin selber seit einigen Jahren freischaffender Grafiker und muss immer wieder beobachten, wie Stück für Stück die Wirtschaft zu Grunde geht!
Das Wirtschaftswachstum von 1,4% im vergangenen Jahr ist scheinbar vollkommen an meinen Kunden und potentiellen Kundenvorbeigegangen. Preisdruck, Rabatte und unverschämte Angebote stehen auf der Tagesordnung! Natülich kann man das jetzt so nicht verallgemeinern, jedoch spürt man die fehlenden finanziellen Mittel!
Nachdem ich mich nun wirklich nicht entscheiden kann, was wie und wo mit der Werbebranche passiert, möchte ich von Euch mal die persönliche Perspektive haben! Der Spruch „bald wirds wieder besser mit der Wirtschaft“, der sitzt ja in allen Köpfen und ein gewisser Ausweg ist seit Jahren nicht in Aussicht! Zudem kommt/kam Hartz 4 dazu!
Ich freue mich auf eine rege Diskussion
www.fund10.de

#2

Wirtschaft? Was ist das?
Ich hab nicht wirklich das Gefühl, dass es besser wird oder so. Wie sollte es auch? Jeder hat doch mehr als genug (bei uns jedenfalls, und die, die es nicht haben, können sich „mehr als genug“ sowieso nicht leisten, die sind froh, wenn es reicht für „genug“) und irgendwann kann niemand mehr mehr Geld ausgeben für seine Unzufriedenheit, weil er nicht mehr verdient als er verdient (und da eine Wirtschaft vom enverbraucher lebt, ist dies wohl der wichtigste Faktor). Dann muss er sich entweder seinen Problemen stellen, nämlich akzeptieren, dass er genug hat und Beziehungen wichtiger sind als erwerb von Besitz oder sich verschulden, was der Wirtschaft schlussendlich nicht dient, weil es den Kollaps bloss verzögert.
Erich Fromm hat übrigens zu diesem Thema ein sehr spannendes Buch geschrieben. Es heisst Haben oder Sein.

| Antwort auf F und 10 - Werbeatelier

#3

Ich möchte heute mal wieder einen Diskussonspunkt in dieses Forum bringen. Ich bin selber seit einigen Jahren freischaffender Grafiker und muss immer wieder beobachten, wie Stück für Stück die Wirtschaft zu Grunde geht! Das Wirtschaftswachstum von 1,4% im vergangenen Jahr ist scheinbar vollkommen an meinen Kunden und potentiellen Kundenvorbeigegangen. Preisdruck, Rabatte und unverschämte Angebote stehen auf der Tagesordnung! Natülich kann man das jetzt so nicht verallgemeinern, jedoch spürt man die fehlenden finanziellen Mittel! Nachdem ich mich nun wirklich nicht entscheiden kann, was wie und wo mit der Werbebranche passiert, möchte ich von Euch mal die persönliche Perspektive haben! Der Spruch „bald wirds wieder besser mit der Wirtschaft“, der sitzt ja in allen Köpfen und ein gewisser Ausweg ist seit Jahren nicht in Aussicht! Zudem kommt/kam Hartz 4 dazu! Ich freue mich auf eine rege Diskussion http://www.fund10.de

Gut gefragt! ich denke, aus dem,was ich hier an unserem Kundenkreis sehe, kann man keine belastbare Prognose abgeben aber eventuell ensteht zumindest ein Puzzleteil des Gesamtbildes.
Was die unverschämten Angebote angeht; die bekommen wir hier auch, übersehen Sie allerdings recht diplomatisch.
wenn wir uns auf dem kreativen Sektor in die gleiche abstruse Preispolitik hineinziehen lassen, wie es der „Druck“ vor Jahren angefangen hat, ist die Richtung ja abzusehen. Die Rabattjäger schrecken aber auch vor dem Bereich des Kundendienstes zurück. Sie wollen nur die einmalige Leistung. Insofern sind es auch nicht diejenigen, die die Kenntnis haben oder für diese empfänglich sind, wie man aus einer Werbemaßnahme dauerhaft einen messbaren Erfolg für das Unternehmen zieht. Eine langfristige Planung der Agentur mit solchen Kunden ist demnach nicht möglich. Hier herrscht intern die Maßgabe: „Finger weg!“
Was wir hier an Trends und Tendenzen in der Werbung sehen, spricht, aus der Sicht der Projekte, eine andere Sprache:
Seit Mitte 2003 kommen immer mehr Anfragen nach personalisierten Kommunikationsmitteln.
Einen regelrechten „Boom“ erleben bei uns die Bereiche „Corporate Publishing“ und „Employee Communications“.
Kombiniert mit gezielten Mailingaktionen nutzt der Kunde in unserem Dunstkreis viel lieber seine eigene Werbeplattform, zu Image- und Informationszwecken, anstatt sich in Anzeigenkampgnen zu ergehen.
Die Kundenzeitschrift ist dabei der Klassiker. Weiterhin erleben wir im Sektor
Kundenerstkontaktierung, das diese vermehrt auf Messen oder im bereich von Firmenevents gesucht wird. Die Streumentalität der Bereiche Print, Funk, TV hat hier nur durch nettes Make-Up der Agenturen zugenommen.
Schlagworte wie: Reichweite, Frequenz, Premiumtitel oder Premiumzeit, werden bei uns nur noch müde belächelt.
Auch ist in der Werbung der Wille zu experimentieren gegen „Null“ zurückgegangen.
Sichere Auftrite, klare Vorgaben und bloß keine Pappen oder Heroes.
Schlussfolgerung Wie geht es jetzt weiter?!
Budgets runter! Messbarkeit rauf! als allgemeiner Trend durchaus belastbar von unserer warte. Für den Mittelstand bedeutet es aber auch wieder einen Zuwachs der gruppe: Das machenwir alles selbst! Ein wie schon bewiesen wurde absolut suboptimaler Ansatz.
Liebe Grüße
Chris McPartlin

| Antwort auf F und 10 - Werbeatelier
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