Missing Links
Über gutes Webdesign.
Man kann gutes Webdesign als Wissenschaft oder als Kunst, als erlernbar oder als talentabhängig verstehen. Mit Missing Links in der zweiten erweiterten Auflage zeigt Thomas Wirth einen dritten Weg: Webdesign kann Spass machen, onne albern zu sein. Mit wissenschaftlichem Hintergrund. Mit Erfahrung. Und vor allem für die eigene Umsetzung nachvollziehbar. Wahrnehmen, denken, entscheiden und handeln – das sind die Faktoren, die den Benutzer einer Website bestimmen und sie legen auch die Rahmenbedingungen fest, an denen sich Thomas Wirth auf der psychologischen Seite seines Buches orientiert. Dazu kommt natürlich noch die Umsetzung der gewonnenen psychologischen Erkenntnisse. Doch man sollte Missing Links nicht mit einem Usability-Buch verwechseln, denn, wie er es in seinem Vorwort betont, geht es vielmehr um die Qualität einer Website. Stimmigkeit. Inhalt. Gesamtbild. Eben Qualität. Kommunikation, Aufmerksamkeit und Motivation und Handeln lauten die drei Hauptkapitel, die Themen wie Wörter, Bilder, Animation, Aufmerksamkeit, Eye-Catcher und Problemlöser umfassen. Immer gut strukturiert und nicht akademisch mit einem entspannten Schreibstil vorgestellt. Neben einigen Überarbeitungen ist vor allem ein neues Kapitel zur Informationsarchitektur hinzugekommen. Damit ist die zweite Auflage auch für Besitzer der ersten interessant. Missing Links stellt eine angenehm erfrischende Ausnahme dar: Nur wenige deutsche Bücher zum Thema Webdesign schaffen den Sprung zu einem Überblick ohne zu seicht und unbrauchbar zu werden. Und nur wenige lassen sich nicht zu fanatischen Standpunkten hinreissen, nur um sich hervorzuheben. Thomas Wirth überzeugt, eben weil es ihm um die Qualität des Resultats und nicht um einen möglichst kontroversen Standpunkt geht.