Nach dem grossen Erfolg des Designmai 2006 mit 12.000 Gästen in der zentralen «Designcity» in den Hallen am Gleisdreieck, kann sich der Besucher in diesem Jahr wieder aus rund 100 Projekten einen individuellen Rundgang in der Kreativmetropole Berlin zusammenstellen. So bietet der Designmai einen Einblick in die unterschiedlichen Arbeitsfelder von Gestaltern aus den Bereichen Produkt, Möbel, Kommunikation, Grafik sowie von Kulturinstitutionen, Hochschulen, Läden und Agenturen.
«Seismograph internationaler Tendenzen»
Zu den Teilnehmern des Designmai 2007 gehören erneut die in den letzten Jahren sehr erfolgreichen «Designmai Youngsters», die junges und innovatives Design von internationalen Nachwuchstalenten zeigen. Mit Ausstellungen mit Design aus Tschechien («Intercity: Berlin-Praha»), Polen («Made in Poland») und Italien («I.DoT Classic Selection» und «I.DoT Author Collection») sowie Beiträgen aus Griechenland, Korea, Finnland und Schweden will der Designmai 2007 wieder zum «Seismograph internationaler Tendenzen im Design» werden. Die Ausstellung «Full House» im Haus am Waldsee zeigt darüber hinaus aktuelle Produkte im Bereich Möbeldesign von international renommierten Berliner Designern.
Neben den zahlreichen Schauplätzen in der Stadt befindet sich das Kernstück des Designmai, das «Forum», als eigener Veranstaltungsort und Informationszentrum diesmal in der Spandauer Strasse 2, zwischen Hackeschem Markt und Rotem Rathaus in Berlin-Mitte. Zum diesjährigen Themenschwerpunkt «Digitalability» präsentiert dort der Designmai verschiedene Veranstaltungen, die zeigen, wie sich durch digitale Technik neben Entwurfs- und Produktionsmethoden auch Lebensgewohnheiten und die Ästhetik von Produkten verändern.
«Digitalability»
Der Kunstbegriff «Digitalability» setzt sich aus «Ability» und «Digital» zusammen und meint «die Fähigkeit zu etwas und das Digitale». Die Demokratisierung digitaler Entwurfs- und Produktionsmittel und neue Formen digitaler Kommunikation haben zahlreiche Auswirkungen auf die unterschiedlichen Bereiche der Designwelt. Diese Veränderungen näher zu betrachten, Produkte und Projekte vorzustellen und Fragen nach den Zielen, den Auswirkungen und den Problemen der Anwendung neuer Technologien im Designbereich zu stellen sind Ziele des Designmai 2007.
Zentrale Bedeutung kommt dabei der Ausstellung «Digitalability» zu, die ab dem 11. Mai am Designmai-Forum zu sehen sein wird. In die Bereiche «Entwurf», «Produktion» und «Kommunikation» gegliedert, zeigt die internationale Schau mehr als 60 Produkte und Projekte von über 40 Designern wie z. B. Greg Lynn (USA), Marcel Wanders (Niederlande), Front (Schweden), Alessio Leonardi (Italien) und viele andere.
Konferenz und Unkonferenz
Im Programm des Designmai-Auditoriums werden darüber hinaus Aspekte wie «Mass Customisation», «Creative Commons», RFID oder «Second Life» in Form von Vorträgen, Präsentationen und Diskussionen thematisiert. Integraler Bestandteil des Designmai 2007 und des Auditorium-Programms ist erneut das in Kooperation mit dem Einstein-Forum Potsdam konzipierte Symposium, das unter dem Titel «Tools, Talents, Turnovers. New Technologies in Design» («Werkzeuge, Talente, Umsätze. Neue Designtechnologien») wie in den letzten Jahren einen interdisziplinären Austausch im Bereich Design ermöglichen will. Internationale Referenten loten in vier Dialogen und einer abschliessenden Podiumsdiskussion Fragen nach dem sich verändernden Image und Selbstbild des Gestalters, nach Autorenschaft und demokratischer Gestaltung, nach digitaler Kommunikation und Produktion in Unternehmen aus.
Nachdem der erste Tag des Symposiums als klassische Konferenz geplant ist, findet der zweite Teil als «Unconference» statt, bei der die spezifischen Parameter digitaler Kommunikationsformen Anwendung finden sollen. Die Teilnehmer werden gebeten, ihre eigenen Themen und Beiträge in unterschiedlichen Formen einzubringen und die Veränderungen, die der digitale Wandel in der Praxis von Kunst, Design und Unternehmertum mit sich bringt, zu reflektieren.
Designmai-Lounge
Neu beim Designmai 2007 ist die «Designmai-Lounge», die über die Öffnungszeiten der Ausstellung hinaus als Ort des Austausches zur Kommunikation zwischen Machern, Teilnehmern und Besuchern einlädt. Im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen sollen Einflüsse der Musikwelt und der digitalen Bildbearbeitung auf die Designwelt live erlebbar gemacht werden.
Darüber hinaus veranstalten die Designmai-Organisatoren gemeinsam mit Create Berlin e.V. und InPolis das im Jahr 2006 begonnene Business-to-Business- Programm, das die Vermarktungschancen der kreativen Branchen in Berlin nachhaltig stärken soll. Gefördert wird die Veranstaltung von der Landesinitiative Projekt Zukunft.
Alle Veranstaltungen werden sowohl auf der Webseite des Designmai als auch in der «Designmai-Zeitung» veröffentlicht, die in einer Auflage von 50.000 Exemplaren erschienen ist und ausser in Berlin auch auf internationalen Design-Veranstaltungen verteilt werden soll. Ausserdem sollen alle Veranstaltungsorte passend zum Thema «Digitalability» nahtlos mit dem Internet verknüpft werden.