Nikon will künftig verstärkt gegen so genannte Grauimporte vorgehen. Die oft günstigeren Preise für Ware, die neben der «offiziellen» Händlerschiene durch freie, nicht an Nikon gebundene Händler in einen anderen als den vom Hersteller vorgesehenen Markt eingeführt wird, sind dem japanischen Kamerahersteller ein Dorn im Auge.
«Grauimporte stellen gleichermassen für Nikon als Hersteller und dem seriös operierenden Fachhandel ein grosses Problem dar», begründet Uwe Keuchel, General Manager der Nikon GmbH den Schritt. «Das Verkaufsgespräch im Fachhandel reduziert sich auf ein reines Preisgespräch bei dem der Fachhändler oft den Kürzeren zieht, denn Online-Händler und klassische Fachhändler kämpfen nicht mit den gleichen Waffen. Nikon steht hier als Hersteller gegenüber seinen Fachhändlern in der Pflicht, konsequent gegen illegale Geschäfte mit Nikon-Ware vorzugehen.»
Härtere Gangart
Deshalb hat Nikon eine härtere Gangart gegen Grauimporte angekündigt und will neue Massnahmen ergreifen, um den «Parallelgeschäften» verstärkt entgegen zu wirken. Hierzu zählt neben einer konsequenteren «Ausnutzung jeglicher juristischer Mittel» wie Unterlassungserklärung, Anzeige und Klage auch die Durchführung von Testkäufen zur Beweissicherung.
Eingeschränkter Zugriff
Zudem will Nikon den Internet-Zugriff auf Benutzerhandbücher beschränken. Für den Zugriff ist künftig die Eingabe einer gültigen Seriennummer und die Abgabe einer Verpflichtungserklärung zur Wahrung des Urheberrechts notwendig. Des Weiteren sind die Dokumente «zur Unterbindung der illegalen Vervielfältigung» nicht mehr druckfähig und die «Schnellstart»-Anleitungen werden abgeschafft.
Garantie
«Garantie-Reparaturen» von Nikon-Geräten, die nicht für den europäischen Wirtschaftsraum vorgesehen sind, sind kostenpflichtig, da sie nicht unter die in Deutschland geltende einjährige Herstellergarantie fallen, bei der die Reparatur kostenfrei durchgeführt wird. Ausgenommen sind hier Nikon-Objektive, für die eine einjährige weltweite Garantie gilt.