Das Pressefoto des Jahres 2010 stammt von der südafrikanischen Fotografin Jodi Bieber. Es zeigt das Porträt der verstümmelten Afghanin Bibi Aisha. Das mittlerweile weltberühmte Foto war das Titelbild des US-Magazins «Time» vom 9. August 2010. Das Foto sei ein «unglaublich starkes Bild, das eine eindrucksvolle Botschaft aussendet», so der Juror Ruth Eichhorn. Jeder Betrachter erfasse sofort, was es ausdrücke und bedeute. Die damals 18-jährige Aisha war von ihrem Ehemann verstümmelt worden, bevor sie zurück zu ihrer Familie floh. Mittlerweile lebt sie in den USA, wo sie sich einer kosmetischen Operation unterziehen konnte.
108.059 Fotografien
In diesem Jahr wurden 108.059 Fotografien aus 125 Ländern eingereicht. Insgesamt 19 Juroren unter dem Vorsitz des amerikanischen Fotografen David Burnett haben über die Gewinner entschieden. Neben dem mit 10.000 Euro dotierten Titel «World Press Photo of the Year» vergab die Jury Auszeichnungen an weitere 54 Fotografen aus 23 Ländern. Die eingereichten Fotos werden dabei nach ihrem Nachrichtenwert und der kreativen Leistung des Fotografen bewertet.
Ausstellung
Jodi Bieber soll ihren Preis im Rahmen einer Preisverleihung am 7. Mai in Amsterdam erhalten. Die von der Stiftung «World Press Photo» prämierten Bilder sollen wieder in einer Wanderausstellung rund um die Welt gezeigt werden. Sie startet am 22. April in Amsterdam und umfasst über 100 Stationen. dasauge zeigt das Siegerfoto und eine Auswahl weiterer ausgezeichneter Bilder in einer Bilderschau.