Heute Vormittag wurden die aktuellen Preisträger des 49. World Press Photo Wettbewerbs in Amsterdam bekannt gegeben. Zum World Press Photo des Jahres 2005 wählte die Jury eine Farbfotografie des kanadischen Fotojournalisten Finbarr O’Reilly. Das Foto zeigt das Gesicht einer Nigerianerin, deren Mund von den abgemagerten Fingern ihres einjährigen Kindes bedeckt ist. O’Reilly nahm das bewegende Bild im August 2005 in einer Notfallversorgungsklinik in Tahoua, im Nordwesten von Niger in Westafrika auf. Der afrikanische Staat wurde 2005 nicht nur von einer verheerenden Heuschreckenplage, sondern auch von der schlimmsten Trockenperiode seit Jahrzehnten heimgesucht.
Neben dem Pressefotos des Jahres wurden 62 weitere Fotografen aus 25 Ländern in zehn Themenkategorien ausgezeichnet. Unter ihnen auch der Ungar Tamás Dezsö, der den 2. Preis in der Kategorie «Alltagsgeschichten» für seine Geo-Reportage «Rumänien» erhielt. Jan Grarup aus Dänemark wurde für die Fotoreportage «Nachwirkungen des Erdbebens von Kaschmir» mit dem zweiten Preis in der Kategorie «Menschen hinter den Nachrichten» ausgezeichnet, die im stern 49/2005 veröffentlicht wurde.
Der jährliche World Press Photo Award ist der weltweit grösste und anerkannteste Wettbewerb für Pressefotografie. Jedes Jahr treffen Ende Januar zehntausende von Pressefotos aus der ganzen Welt in Amsterdam ein. In diesem Jahr wurden die besten Pressefotos des vergangenen Jahres aus 83.044 Fotografien ausgewählt, die von 4.448 Fotografen aus 122 Ländern eingesandt wurden. Diese Bilder lassen die Geschehnisse des Jahres 2005 Revue passieren. So sind in der Ausstellung «World Press Photo 2006» bewegende wie auch verstörende Bilder zu sehen, etwa vom Irak-Krieg, vom Erdbeben in Kaschmir oder vom Hurrikan «Katrina» an der Golfküste der USA. Die Ausstellung zeigt aber ebenso eindringliche und faszinierende Fotografien aus den Bereichen Sport, Kultur, Umwelt oder Wissenschaft.
Die Gewinner-Fotos sind auf der Website des World Press Photo Awards zu finden. Vom 27.04. bis 21.05.2006 werden sie in Hamburg im Gruner+Jahr-Pressehaus am Baumwall ausgestellt.