Vom Touchscreen bis zur drahtlosen Bildübertragung – die kompakten Digitalkameras der neuesten Generation locken mit vielen innovativen Funktionen. Doch wie ist es um die Bildqualität der Minis bestellt? «Color Foto» hat in seiner neuen Ausgabe (01/2006) elf aktuelle Modelle zwischen vier und neun Megapixel getestet. Das Fazit: Die neuen Digitalkameras haben zwar eine Reihe pfiffiger Innovationen an Bord, aber zahlreichen Modellen fehlt es an manuellen Funktionen. Zudem arbeitet der Autofokus der meisten Testkandidaten zu langsam. Der grösste Wermutstropfen: Auch die Bildqualität lässt oft zu wünschen übrig. Denn der Trend zu immer höheren Pixelzahlen auf kleinen Chipflächen sorgt für ein stärkeres Bildrauschen bei ISO 400.
«Kauftipp» mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis ist die Nikon Coolpix P2 (Foto) für rund 320 Euro. Das Fünf-Megapixel-Modell ist mit einem 3,5-fachen Zoomobjektiv sowie einem 2,5-Zoll-Monitor ausgestattet. Die Nutzer können zwischen 16 Motivprogrammen wählen, viele Einstellungen in dem übersichtlichen Kamera-Menü aber auch manuell vornehmen. Das Modell hat eine Funktion zur Erkennung und Retusche roter Augen an Bord und ist in der Lage, mit der so genannten D-Lighting-Funktion dunkle Bildstellen automatisch aufzuhellen. Das Highlight: Die Nikon ist eine der ersten WLAN-fähigen Digitalkameras. Das bedeutet, dass Bilder unterwegs kabellos zu einem WLAN-fähigen Computer oder Drucker übertragen werden können. Darüber hinaus überzeugt die Coolpix P2 mit einer guten Farbgenauigkeit. Die Auflösung ist dagegen lediglich durchschnittlich und auch die Auslöseverzögerung von 0,84 Sekunden zu lang.
Wer auf eine grosse Brennweite Wert legt, sollte einen Blick auf die Samsung Digimax L55W (etwa 350 Euro) werfen. Die Fünf-Megapixel-Kamera, «Kauftipp» in der Kategorie «Weitwinkelkamera», deckt mit ihrem 4,8-fach-Zoomobvjektiv eine Brennweite von 28 bis 135 Millimetern ab und hat ein 2,8 Zoll breites LC-Display an Bord. Anwender haben die Wahl zwischen 15 Motivprogrammen, manuelle Einstellungen dagegen sind Mangelware. Eine besondere Funktion ist der Textmodus, in dem sich abfotografierte Texte mit Hilfe der beiliegenden Software in eine editierbare Datei umwandeln lassen. Minuspunkte gibt es von «Color Foto» für die Auflösung, die vor allem bei einer grossen Brennweite sowie in den Bildecken deutlich nachlässt.