Die Leica Camera AG hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres bis zum 30. September 2006 ein Umsatzwachstum um acht Prozent auf 51,9 Millionen Euro erzielt. Die Umsätze im Segment Kameras konnten mit den bestehenden analogen und digitalen Produkten um 17,3 Prozent auf 25,4 Millionen Euro gesteigert werden. Der Umsatz der Sportoptik-Produkte gingen vor allem durch eine Kaufzurückhaltung im nordamerikanischen Markt um 4,4 Prozent auf 11,4 Millionen Euro zurück.
Verlust verringert
Der Halbjahresverlust nach Steuern fiel mit 4,2 Millionen Euro um eine Million geringer aus als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Diese Verbesserung wurde erzielt, obwohl im Vergleich zum vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres ein zusätzlicher Aufwand im operativen Ergebnis in Höhe von 2 Millionen Euro entstanden ist. Hierbei geht es um die Kosten der alle zwei Jahre stattfindenden Messe Photokina, internationale Werbeaufwendungen für eine Imagekampagne und Anlaufkosten für die neuen digitalen Produkte. Im zweiten Halbjahr rechnet Leica durch den saisonal bedingten überproportional hohen Umsatz und das verstärkte Greifen der Massnahmen für verbesserte Abläufe mit Gewinnen.
Hoffnungsträger M8
Wesentliche Beiträge zur geplanten Verbesserung der wirtschaftlichen Lage erhofft sich der deutsche Hersteller von der Leica M8 (Bild), die vom Unternehmen als erste professionelle digitale Messsucherkamera auf der Fachmesse Photokina im September 2006 erfolgreich präsentiert wurde. Ihre internationale Auslieferung hat rund einen Monat früher als angekündigt Ende Oktober 2006 begonnen.
Sanierer geht
Der zum 18. April 2005 mit einem «interimistischen Mandat» berufene Vorstandsvorsitzende Dr. Josef Spichtig, verlässt «nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Turnaroundphase» am 22. November 2006 den Vorstand des Unternehmens. Steven K. Lee, der im September 2006 vom US-Elektronikhändler Best Buy in den Leica-Vorstand wechselte, wird das Unternehmen zunächst als Alleinvorstand mit der neu aufgebauten Geschäftsführung leiten. Eine Erweiterung des Vorstands in den nächsten Monaten wird vom Aufsichtsrat geprüft. Sanierer Dr. Spichtig steht dem Unternehmen weiterhin bei Bedarf beratend zur Verfügung.