Springer & Jacoby im Umbruch

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Nach dem Absprung einiger bedeutender Kunden sieht sich die einstige Vorzeige-Agentur Springer & Jacoby dieses Jahr wohl erstmals roten Zahlen gegenüber. Nun gilt es, weitere Absprungkandidaten aufzuhalten.

Ausgerechnet ein Rationalisierungsprogramm macht Springer & Jacoby schwer zu schaffen. Damit sich die Agentur aus dem Chor verabschiedet, «wo nicht ohne Grund Klagelieder über gekürzte Werbebudgets, sinkende Margen, mutlose Kreation und immer kurzfristigere Massnahmen gesungen werden» – so die damalige Verlautbarung – bekam sie von ihren Chefs Oliver Schwall (Management) und Erik Heitmann (Kreation) einen drastischen Strukturumbau verordnet. Hierzu zählten «standardisierte Briefings, diszipliniertere Abläufe, Reduktion der Arbeitsstufen von 6 auf 3», der Verzicht auf die Teilnahme an Kreativwettbewerben, eine Abschaffung des selbst erfundenen «Unit»-Systems und nicht zuletzt die Reduzierung der Mitarbeiterzahl von 450 auf unter 400.

Bei den Kunden ist dies nicht gut angekommen: Die «Welt», die Hamburg-Mannheimer Versicherung und die Eurohyp kündigten bereits ihre Verträge. Die Veltins-Brauerei kündigte vorsorglich, um Fristen einzuhalten und Mercedes-Benz gilt auch als Wackelkandidat.

«Wir müssten noch ganz viel Glück haben, wenn wir dieses Jahr noch die schwarze Null schaffen wollten. Also eher knapp rote Zahlen.», so Springer & Jacoby-Geschäftsführer Oliver Schwall gegenüber der Tageszeitung «Die Welt», «Das ist auch schlimm genug für eine stets hochprofitable Agentur.»

Nun verstärkt Springer & Jacoby die Bemühungen, Bestandskunden vom neuen Konzept zu überzeugen und weiterhin bei der Stange zu halten – Veltins hofft man zurück zu gewinnen. «2006 werden wir … wieder ordentlich dastehen», gibt sich Oliver Schwall optimistisch. Das vollständige Interview mit den Springer & Jacoby-Chefs ist bei der «Welt» nachzulesen.

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