Im vergangenen Jahr betrug der Bruttowerbeaufwand in den klassischen Medien in Deutschland 19,1 Mrd. Euro, ein Plus von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte der Marktforscher Nielsen Media Research heute, Donnerstag, mit. «Damit wächst der Werbemarkt im dritten Jahr in Folge auf sehr hohem Niveau», so Nielsen-Geschäftsführer Ludger Wibbelt. Das sei unter anderem auch auf Sponsoren und Zulieferer des Sportereignisses zurückzuführen, die schon mit der stärkeren Werbung für ihre Produkte und Dienstleistungen begonnen haben. Für 2006 erwartet Nielsen ein Bruttowachstum von sieben bis acht Prozent.
Das Wachstum im Jahr 2005 beruht zu einem grossen Teil auf Werbung und Marketing der Medienunternehmen selbst (Fernsehen, Hörfunk, Verlage und sonstige Medien): Laut Nielsen haben Medienunternehmen ihre Werbeausgaben im vergangenen Jahr um insgesamt 350 Mio. Euro erhöht. Ein deutliches Wachstum der Werbeinvestitionen sei auch bei Handelsunternehmen und im Telekommunikationsbereich zu verzeichnen. Auch für dieses Jahr zeigt sich Nielsen optimistisch. Die Prognose für 2006 geht von einem Plus von sieben bis acht Prozent im Vergleich zu 2005 aus. Neben der Fussball-WM sei dafür auch der «Vorzieheffekt wegen der Mehrwertsteuererhöhung 2007» sowie andere Faktoren verantwortlich, so Wibbelt.
Die deutsche Fernsehwirtschaft hat 2005 laut Nielsen Werbeumsätze in der Höhe von acht Mrd. Euro (plus 4,2 Prozent) erzielt. Tageszeitungen steigerten die Werbeeinnahmen um knapp zehn Prozent auf fünf Mrd. Euro, während Publikumszeitschriften ein leichtes Minus von 0,6 Prozent hinnehmen mussten (3,9 Mrd. Euro Bruttowerbeaufwand). Radio verbuchte mit einem Plus von knapp 16 Prozent das grösste Wachstum auf 1,2 Mrd. Euro. Für Plakatwerbung wurden 612 Mio. Euro (plus 8,8 Prozent) ausgegeben, Fachzeitschriften erzielten Werbeumsätze von 423 Mio. Euro (plus 0,7 Prozent). Die Bruttowerbeinvestitionen für die Bereiche Online, Direkt-Mail und Kino gibt Nielsen in der kommenden Woche bekannt.