Das neue Ausbildungsberufsbild für die Kommunikationswirtschaft steht. Nach nur einem knappen Jahr der redaktionellen Arbeit am Ausbildungsrahmenplan kann das neue Berufsbild starten: Vom Herbst 2006 an wird der fachliche Nachwuchs von den Betrieben der Kommunikationswirtschaft nach dem neuen Berufsbild «Kaufmann/-frau für Marketingkommunikation» ausgebildet. Die derzeit rund 3.300 Azubis, die noch als «Werbekaufleute» gestartet sind, werden wählen können, ob sie ihren Abschluss bereits nach dem neuen Berufsbild ablegen wollen.
Der/die Kaufmann/-frau für Marketingkommunikation löst das seit 1952 bestehende und 1989 letztmalig überarbeitete Ausbildungsberufsbild «Werbekaufmann/-frau» ab. Das neue Berufsbild wurde so konzipiert, dass die Ausbildung nicht wie bisher allein in Werbeagenturen und Werbeabteilungen durchgeführt wird. Künftig kann der neue Ausbildungsgang sowohl von allen Dienstleistungsbetrieben der Kommunikationswirtschaft angeboten werden wie auch von den entsprechenden Fachabteilungen für Marketingkommunikation, Werbung, PR, Multimedia, Dialog oder Verkaufsförderung z. B. der Industrie, des Handels oder der Finanzdienstleister und Medien.
Das mit der Neuordnung Erreichte fasst Christina Marx, Geschäftsführer der Rugo Kommunikation, Bonn, die für die Gesellschaft Public Relations GPRA im Sachverständigen-Gremium sass, dahin zusammen, «dass mit dem neuen Berufsbild junge Menschen neben der fundierten Ausbildung im Unternehmen einen Einblick in verschiedenen Kommunikationsdisziplinen erhalten. So sind ihnen je nach Eignung und Neigung alle Optionen der Branche offen.» Und Ihr Sachverständigen-Kollege Martin Nitsche, Vorstand der Proximity Germany GmbH, Hamburg und Vizepräsident des Deutschen Direktmarketing Verbandes, erwartet, «dass es mit diesem breit angelegten und attraktiven Berufsbild gelingt, kontinuierlich geeigneten Nachwuchs für unsere Unternehmen zu gewinnen, die Besten auszuwählen und diese zu den qualifizierten Nachwuchskräften zu machen, die wir in der Branche brauchen».
Tanja Feller, Geschäftsführerin des BVDW und Mitglied im Vorstand des VFAW, ergänzt aus der Sicht der Ausbildungsbetriebe in der digitalen Wirtschaft: «Wichtig war uns, dass sich projektorientiertes Arbeiten in der betrieblichen Ausbildung und dazu gleichlaufend im Fachunterricht der Schulen etabliert». Auf diese Weise stelle sich schnell heraus, wer seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechend an welcher Stelle in der Marketingkommunikation Einsatz finden kann und auch das Zeug hat, das Ganze einer kommunikativen Aufgabenstellung zu sehen und verantwortlich zu steuern.
Weitere Informationen über das neue Berufsbild hat der Gesamtverband Kommunikationsagenturen auf einer Webseite zusammengestellt.