Die Einführung der «Nikon 1» ist mehr als die Vorstellung einer neuen Kameraserie – sie markiert vielmehr den Einstieg des japanischen Herstellers in das florierende Segment der spiegellosen Systemkameras mit Wechselobjektiv. Die neue Kameraklasse wird in den Varianten «V1» und «J1» starten und siedelt sich von den Abmessungen her noch unterhalb des herstellerübergreifenden Micro-Four-Thirds-Standards an.
CX-Format
Die kompakten Ausmasse fordern jedoch ihren Tribut bei der Sensorgrösse: Nikon nennt das eigens eingeführte neue Format «CX»: Es umfasst mit 8,8×13,2 Millimetern nur rund zwei Drittel des Micro-Four-Third-Formats. Dieser geringeren Sensorgrösse geschuldet bleibt die Auflösung bei nicht gerade üppigen zehn Megapixeln. Die Empfindlichkeit liegt bei 100 bis 6.400 ISO (erweitert).
Fixer Prozessor
Der laut Nikon neu entwickelten Bildprozessor «Expeed 3» soll in neue Geschwindigkeitsregionen vorstossen und hiermit innovative Funktionen wie etwa die Aufnahme von Bildern auch vor und nach dem eigentlichen Auslösen ermöglichen («Pre-Post-Capture»). Zudem zeichnet er für eine Bildrate von angeblich bis zu 60 Serienbildern pro Sekunde bei voller Auflösung verantwortlich.
Neues Bajonett
Passend zum neuen Sensorformat führt Nikon auch ein neues «1-Bajonett» ein. Ein Adapter soll jedoch künftig allen Nikkor-Objektiven für digitale Spiegelreflexkameras die Verbindung mit der neuen Kameraklasse ermöglichen. Zum Start bringt Nikon vier Optiken für das neue Bajonett: Mit einer lichtstarken Festbrennweite von 10 Millimetern und drei Zoomobjektiven (10—30 mm, 30—110 mm und 10—100 mm) deckt das Angebot die gängigen Brennweitenbereiche ab.
Ab Oktober
Die Nikon 1 kommt zunächst in Form der Modelle «V1» und «J1», wobei die J1 bei reduzierter Ausstattung deutlich günstiger ist. Die Nikon V1 soll ab 870 Euro, die J1 ab 600 Euro – jeweils im Set mit dem 10—30-mm-Zoom – über die Ladentheke gehen. Ausgeliefert wird voraussichtlich ab Ende Oktober.