Soziale Netzwerke sind in der heutigen Zeit ein grosses Thema. Die meisten der dort hochgeladenen Fotos stammen seit Jahren aus Smartphones, was traditionsreiche Kamerahersteller natürlich nicht auf sich sitzen lassen können. Nikon verfolgt nun mit der Coolpix S800c ein ähnliches Konzept wie Polaroid mit der SC1630 – vorne Kamera hinten Spartphone – und setzt ebenfalls auf Googles Mobil-Betriebssystem Android. Mobilfunk-Funktionen wie Telefonieren fehlen der Nikon allerdings, dafür ist sie im Gegensatz zur Polaroid in Kürze verfügbar.
Vorne Kamera…
Ihre Vorderseite verrät noch nichts über die besondere Ausstattung der Nikon Coolpix S800c. Sie besteht aus einer glatten Oberfläche, wahlweise in Schwarz oder Weiss, einem Blitz und einer Objektivaufschrift. Diese kündet von einem zehnfachen Zoom, dessen Brennweitenbereich 25 bis 250 mm an einer Kleinbildkamera entspricht. Gegen Verwacklungen hilft ein Bildstabilisator (VR). Für die Bildaufzeichnung ist ein rückwärtig belichteter CMOS-Sensor mit 16 Megapixeln verantwortlich, der Empfindlichkeiten bis ISO 3200 ermöglichen soll. Dank eingebautem GPS-Empfänger lassen sich sogar GPS-Daten direkt mit aufzeichnen. Videos können in FullHD (1920 × 1080, 30 Bilder/s) aufgenommen werden. Über den entsprechenden Modus sind Zeitrafferaufnahmen in der selben Auflösung möglich und sogar Zeitlupenaufnahmen (240 Bilder/s) können in stark verringerter Auflösung (320 × 240) gefilmt werden.
…hinten Smartphone
Die Rückseite der Kamera erinnert mit dem grossen 3,5″-OLED-Touchscreen (so gross wie das des iPhone) und den drei Tasten an gängige Android-Smartphones. Neben dem An-/Aus-Schalter und dem Auslöser auf der Oberseite sind sie die einzigen «echten» Bedienelemente der Kamera. Sämtliche andere Funktionen müssen daher über den berührungsempfindlichen Monitor (mit 819.000 Bildpunkten Auflösung) angewählt werden. Da es ausser Einfach- und Motivautomatik keine weitergehenden Betriebsarten gibt, sollte das verschmerzbar sein.
Nur mit WLAN
Insgesamt richtet sich die Kamera in erster Linie an internetaffine Fotografen und Globetrotter, die auch unterwegs Bilder teilen und nicht den Anschluss verlieren möchten. Doch hier findet sich der vielleicht grösste Haken am neuen Kamerakonzept. Zwar hat man dank des Betriebsystems Android (in der etwas älteren Version 2.3) Zugriff auf hunderttausende Apps aus Googles Play-Store und so auch auf alle sozialen Netzwerke (einschliesslich Nikons Fotospeicherdienst «my Picturetown»). Doch dafür muss man sich mangels Mobilfunk zwingend in Reichweite eines WLAN befinden. Möchte man also seine Fotos hochladen, im Internet surfen oder chatten, sollte man eine (kostenlose) Internetverbindung aufsuchen. Alle Offline-Apps (wie etwa Bildergalerien, Kalender, Spiele) laufen hingegen überall. Platz bieten 512 MB Arbeits- sowie 1,7 GB interner Speicher. Erweitern lässt er sich dank SDHC-Karten-Slot um bis zu 32 GB.
Für eine Kamera mit hohem Zoombereich ist die Coolpix S800c mit ca. 6 × 11,1 × 2,7 cm recht kompakt und passt so in jede Hosentasche. Auch das Gewicht von 187 g (samt Akku und Speicherkarte) fällt recht gering aus. Leider garantiert der Akku kein allzu langes Vergnügen, laut Hersteller ermöglicht er nur 140 Aufnahmen. Neben WLAN kann die Kamera auch über Bluetooth mit anderen Geräten Kontakt aufnehmen.
Ab September
Ab Ende September 2012 soll die Nikon Coolpix S800c für 399 Euro im Handel verfügbar sein.