Die renommierte Fotogalerie C/O in Berlin hat nach langer Suche ein neues Domizil gefunden. Vom ehemaligen Kaiserlichen Postfuhramt an der Oranienburger Strasse in Berlin-Mitte zieht die Galerie in das Amerika-Haus nach Charlottenburg. Am Montag wollen die Ausstellungsmacher und der Senat Details bekannt geben. Das denkmalgeschützte, aber renovierungsbedürftige Postfuhramt von 1881 soll von seinem neuen Eigner aus Israel zu einem Hotel und zu Wohnungen ausgebaut werden (dasauge berichtete).
Ursprünglich wollte die Galerie in die unmittelbarer Nachbarschaft am Monbijoupark ziehen. Nach hochfliegenden Plänen für einen Neubau galt die Nutzung eines bezirkseigenen Atelierhauses als beschlossene Sache. Beide Vorhaben scheiterten jedoch an gesetzlichen Regelungen für das besondere Terrain: Unter anderem wäre eine Änderung des Bebauungsplans notwendig gewesen, die aber scheiterte. Erst kürzlich war das C/O in die gemeinnützige Stiftung «C/O Berlin Foundation» umgewandelt worden.
Im Postfuhramt residierte das C/O seit 2006. Das Amerika-Haus Berlin wurde 1946 gegründet. Sein Domizil befand sich zunächst am Nollendorfplatz. Zwischen 1956 und 1957 wurde am Bahnhof Zoo ein Neubau als «Kultur- und Informationszentrum» errichtet. Architekt war Bruno Grimmek. Als Bauherr fungierte der amerikanische United States Information Service. 2006 ging das inzwischen denkmalgeschützte Haus in das Eigentum des Landes Berlin über, nachdem es einige Jahre der US-Botschaft gehört hatte.