AgfaPhoto zerlegt und verkauft

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Die insolvente AgfaPhoto GmbH wird zerlegt und zu Teilen an den IT-Dienstleister a&o und den bisherigen britischen Interessenten PhotoMe verkauft. Die Verträge wurden soeben unterzeichnet.

Nach dem Scheitern eines Komplettverkaufs (wir berichteten) haben Gläubigerausschuss und Aufsichtsrat der AgfaPhoto GmbH in ihren jeweiligen Gremiensitzungen an diesem Wochenende dem Verkauf von Teilbereichen der AgfaPhoto GmbH zugestimmt.

Die in Neuss und Potsdam ansässige a&o-Gruppe erwirbt von der AgfaPhoto GmbH das hauptsächlich in München ansässige Service- und Ersatzteilgeschäft sowie den dazu notwendigen Bereich Fotochemie in Vaihingen/Enz. Im Bereich Service und Ersatzteile sind derzeit 15 Mitarbeiter, im Betrieb in Vaihingen/Enz 45 Mitarbeiter beschäftigt. a&o überlegt darüber hinaus, zwischen 60 und 100 Servicemitarbeitern weltweit ein Übernahmeangebot vorzulegen.

Die a&o-Gruppe mit weiteren Standorten in Hamburg, München, Stuttgart und Hannover hat sich auf IT-Dienstleistungen spezialisiert. Mit einem bundesweiten Technikernetz mit rund 1000 Mitarbeitern führt a&o für verschiedene Hersteller den kompletten IT-Service durch, von der telefonischen Hotline über den Versand von Ersatzteilen bis zum Tausch und Repair. a&o deckt den gesamten Produktlebenszyklus ab und tritt dabei auch als Generalunternehmer auf. Nach eigenen Angaben wird der Umsatz in diesem Jahr bei rund 100 Millionen Euro liegen.

Den Geschäftsbereich der im bayerischen Peiting ansässigen Produktion von Grosslaborgeräten mit rund 60 Mitarbeitern übernimmt die Imaging Solutions Group. Imaging Solutions ist eine Tochtergesellschaft des britischen Fotoautomatenherstellers Photo-Me International. Verhandlungen mit Photo-Me über eine Übernahme der gesamten AgfaPhoto GmbH, die bis dato im Insolvenzverfahren vollständig fortgeführt werden konnte, waren am 18. Oktober 2005 gescheitert.

Mit weiteren Interessenten für Geschäftsfelder der AgfaPhoto GmbH wird nach Angaben des Sachwalters Dr. Andreas Ringstmeier und Hans-Gerd Jauch für die eigenverwaltende Geschäftsführung derzeit nicht verhandelt. An den Standorten der AgfaPhoto GmbH gibt es verschiedene – noch nicht weiter konkretisierte – Bestrebungen, kleinere Bereiche der bisherigen Produktion als so genanntes «Management Buy-Out» selbstständig fortzuführen Die Ausproduktion an den Standorten Peiting, München, Leverkusen und Windhagen wird bis Ende 2005 beendet sein, der Verkauf der bis dahin produzierten Waren soll bis zum Sommer 2006 abgeschlossen werden.

AgfaPhoto war erst Ende letzen Jahres vom Agfa-Gevaert-Konzern ausgegliedert worden. Seither hatte dem Film- und Fotolaborbedarf-Hersteller vor allem die Verbreitung der digitalen Fotografie zu schaffen gemacht. Im Mai musste AgfaPhoto daher Insolvenz anmelden. Der Komplettverkauf des Unternehmens an den britischen Zubehörhersteller PhotoMe war bereits gescheitert, als weiterer Interessent war noch Fuji im Spiel.

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