Die neu gegründete Allianz zwischen Microsoft und Yahoo im Suchmaschinen- und Werbeanzeigengeschäft wird innerhalb der Werbebranche durchweg positiv aufgenommen. Aus Sicht der Werbetreibenden erhofft man sich vom Zusammenschluss der Nummer zwei und drei im heiss umkämpften Websuch-Markt vor allem eine Belebung des Wettbewerbs und die Entwicklung neuer kreativer Geschäftskonzepte.
Wie die beiden Unternehmen gestern mitteilten, wird Yahoo seine hauseigene Suchfunktion zum kommenden Jahr einstellen und stattdessen die Microsoft-Suchmaschine «Bing» einsetzen. Yahoo soll dafür exklusiv den Vertrieb für alle Online-Suchanzeigen für Kunden beider Betreiber übernehmen.
«Gegengewicht notwendig»
«Wir haben die Nachricht über die Kooperation von Microsoft und Yahoo positiv aufgenommen und hoffen, dass dadurch die gegenwärtige Einseitigkeit der Marktsituation etwas ausgeglichen werden kann», erklärt ZAW-Sprecher Volker Nickel. Derzeit würden sich die Aktivitäten der Werber zu stark auf eine Seite konzentrieren, was dem Wettbewerb insgesamt schade. «Ein Gegengewicht zu Google ist notwendig. Wir wissen ja alle, dass ein stärkerer Wettbewerb die beste Möglichkeit ist, um Innovationen voranzutreiben», erläutert Nickel. Insofern sei die eingegangene Partnerschaft sicher ein Schritt in die richtige Richtung.
«Sicher eine Bereicherung»
Der Microsoft-Yahoo-Pakt solle «das Sucherlebnis für Anwender und Werbetreibende verbessern» und der Branche eine «nachhaltige innovative Entwicklung» bescheren, hatten die frisch vermählten Bündnispartner anlässlich der Bekanntgabe der Allianz erklärt. «Es bleibt zu hoffen, dass die beiden Unternehmen ihr Versprechen auch einhalten werden. Wenn sich Microsoft und Yahoo zusammentun, um gemeinsam als Innovator auf dem Markt aufzutreten, ist das sicher eine Bereicherung», meint Peter Drössler, Obmann des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation, der Interessenvertretung der österreichischen Werbe- und Kommunikationsbranche.
Auch dass durch den Zusammenschluss eine stärkere Konkurrenz zu Google, dem derzeitigen Marktführer im Suchmaschinengeschäft, geschaffen werde, sei sicherlich ein Vorteil für die weitere Entwicklung in diesem Bereich. «Google ist generell nicht unbedingt der Liebling der Werbewelt. Die Marktdominanz des Konzerns ist aus verschiedenen Gründen sehr skeptisch zu sehen», betont Drössler.