Die Entthronung von Oliver Kahn durch Bundestrainer Jürgen Klinsmann als Nummer eins im deutschen Tor schadet weder dem Image des Fussballers noch dessen Wert als Werbepartner. Dies berichtet das Wochenmagazin w&v in seiner heute erscheinenden Ausgabe. «Oliver Kahn ist ein Nationalheld. Bei anderen hätte der Wert als Testimonial gelitten, bei ihm nicht», so Hartmut Zastrow, Geschäftsführer des Kölner Instituts Sport + Markt gegenüber w&v.
Wie Zastrow sieht auch Jens Krüger, Direktor von TNS Sport, in Kahns demonstrativer Loyalität zur Nationalmannschaft «einen geschickten Schachzug». «Oliver Kahn hat immer sehr stark polarisiert. Zu seiner Positionierung ‹ich gegen den Rest der Welt› ist nun auch die Facette Teamplayer hinzugekommen.» Oliver Brüggen, Sprecher von Adidas und Sponsor der deutschen Nationalmannschaft, bestätigt diese positive Wahrnehmung: Kahns Entscheidung, auch als Ersatztorwart die WM zu spielen, habe «eindrucksvoll unterstrichen», dass er eine der «herausragendsten Persönlichkeiten» im Sport sei. Das dürfte auch den Vermarkter Playce in München erfreuen. Denn bisher hat Kahn längst nicht so viele und mit Marken wie Belstaff (Mode), Anónimo (Uhren) oder Vidi-Vici (Brillen) auch längst nicht so prominente Werbepartner wie etwa Publikumsliebling Michael Ballack (z.B. Sony, Coca-Cola, McDonald’s).
Seine Image als harter Einzelkämpfer bestimmte bislang Kahns Einsatz als Testimonial. So liess die Fastfood-Kette Burger King den Bayern-Keeper noch 2004 in einem Werbespot als «Kahnzilla» – in Anspielung auf Godzilla – überlebensgross durch die Strassen einer Stadt spazieren und Feuer speien.