Kurt Weidemann ist gestern, am 30. März 2011 im elsässischen Schlettstadt gestorben. Er war der Gestalter unzähliger Konzernauftritte von der Deutschen Bahn über Coop und Mercedes-Benz bis Porsche (Bilderschau). «Es gibt kaum jemanden, vielleicht keinen, der die Design- und Kommunikationslandschaft in Deutschland in den letzten 60 Jahren so geprägt hat wie er», kommentiert Jochen Rädeker, Vorstandssprecher des Art Directors Club für Deutschland.
Als Typograf hat der gelernte Schriftsetzer den Umfang der Bibel um 150 Seiten reduziert und Schriften geschaffen, die aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken sind. Ausserdem gestaltete er Bücher für Verlage wie Ullstein, Propyläen, Thieme oder Ernst Klett.
Weidemann wurde am 15. Dezember 1922 in Eichmedien, Ostpreussen geboren und wuchs in Lübeck auf. Er studierte an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart, übernahm dort schliesslich selbst einen Lehrstuhl und wurde unter anderem Präsident des Weltdachverbandes der Grafikerverbände Icograda und des International Center for the Typographic Arts.
Neben seiner Tätigkeit als Grafiker und Typograf war er auch Texter, Redner und Autor. Kurt Weidemann war Ehrenmitglied des ADC, der AGD und des BFF. Er erhielt für sein Wirken 1995 den Lucky Strike Designer Award der Raymond-Loewy-Stiftung und 1996 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.