Erstmals widmet das Kunstmagazin «Art» dem weitreichenden Gebiet des Designs ein ganzes Themenheft. In der Juni-Ausgabe findet sich eine Rangliste der zehn grössten lebenden Designer. Um sie zu erstellen, befragte «Art» in einem ersten Schritt eine Jury aus führenden Experten einzeln nach ihren zehn Favoriten und erstellte daraus eine Kandidatenliste. Durch Punktevergabe der Experten wurde dann die Rangliste ermittelt.
Konstantin Grcic vorn
Das Ergebnis überraschte: Konstantin Grcic, selbst Jurymitglied, wurde auf Platz eins gewählt – obwohl er sich selbst keine Punkte geben konnte. «Art» traf den Designer in seinem Münchner Studio und sprach mit ihm über diese Auszeichnung, über die Arbeit als Designer und darüber, was ihn dabei beeinflusste.
«Diese Anerkennung freut einen natürlich total, gerade wenn sie von Leuten kommt, die man schätzt», bemerkt Grcic. Doch dabei wisse er, dass jeder andere der nominierten Designer mindestens ebenso grossen Einfluss habe wie er selbst. Für ihn ausserhalb jeder Reichweite sei Philippe Starck, in der Rangliste auf Platz zwei gewählt. «Er hat das zeitgenössische Denken wie kein anderer geprägt». Starck selbst beginnt jedoch, sich von seiner eigenen Arbeit zu distanzieren.
Grcics Arbeit wurde vom Zusammenspiel von Antiquitäten und italienischen Plastikmöbeln in seinem Elternhaus beeinflusst. «Dadurch wurde eine Selbstverständlichkeit geprägt, dass Altes und Neues sehr gut zusammenleben können.» Für ihn hat Design viel mit Evolution zu tun, er bevorzugt einfache Mechanik und Konstruktion. «Mein Traumprojekt wäre es, einmal ein Fahrrad zu entwerfen.»
Neue Serie zu jungen Designern
Die Rangliste und mehr über die zehn grössten Designer der Gegenwart sind in der aktuellen «Art»-Ausgabe zu finden. Ausserdem nominierte jedes Jurymitglied einen Nachwuchs-Gestalter. Diesen jungen Designern widmet «Art» eine eigene Serie, die im aktuellen Heft mit den Brüdern Bouroullec startet.