Der Designerdock-Award 2008 geht an Martin Wagner und Yvonne Koch von SelectNY Berlin. Die beiden haben die Aufgabenstellung «Werbung: Einer muss sie ja machen. Aber wer?» mit einer Guerilla-Kampagne unter dem Motto «Macht’s doch besser!» gelöst. Die Personalvermittlung Designerdock hatte den Preis für freie Kreative im Sommer zum dritten Mal ausgeschrieben (dasauge berichtete). Die Teilnehmer sollten Kampagnen und Konzepte entwickeln, die die Kommunikationsbranche als attraktiven Arbeitsplatz präsentieren und so dem Mangel an qualifiziertem Nachwuchs entgegenwirken.
Zu komplex
«Wir haben allerdings nur den ersten Platz – und nicht wie sonst auch die Plätze zwei und drei vergeben», berichtet Kurt Georg Dieckert (TBWA) stellvertretend für die Jury. «Viele der eingereichten Arbeiten waren zwar im Ansatz gut, in der Umsetzung aber nicht stark genug, um wirklich preiswürdig zu sein. Das Thema ‹Werbung für Werber› ist eben doch kompliziert und wird zu leicht mit den gängigen Klischees bedient.» Designerdock-Gründer Alexander Dewhirst räumt selbstkritisch ein: «An der Anzahl und Qualität der eingereichten Arbeiten haben wir festgestellt, dass wir uns dieses Jahr wohl ein etwas zu komplexes Thema vorgenommen haben.»
Prise Provokation
Dennoch hat es sich die Jury bestehend aus Kurt Georg Dieckert, Eric Urmetzer (Wunderhaus), Ljubomir Stoimenoff (Publicis Frankfurt) und Jan Kruse (Ligalux) nicht nehmen lassen, aus den 60 Teilnehmern eine Siegermannschaft zu küren. Ohne Klischees und mit einer grossen Prise Provokation haben sich Martin Wagner und Yvonne Koch des Themas angenommen. Mit mobilen Pappstörern, die auf Grossplakate geklebt werden können, fordern sie potenziellen Kreativnachwuchs auf, das Heft selber in die Hand zu nehmen und künftig für bessere Werbung zu sorgen. Martin Wagner und Yvonne Koch erhalten für ihre Arbeit den mit 2.000 Euro dotierten ersten Preis.
Den nicht vergebenen Teil des Preisgeldes von 1.000 Euro will Designerdock dem Deutschen Kinderhospizverein spenden, der damit im kommenden Jahr eine Ferienwoche für erkrankte Kinder unterstützen wird.