Publicis kauft Pixelpark

Die französische Werbeagentur-Gruppe Publicis will den Internetdienstleister Pixelpark komplett übernehmen. Publicis hält bereits 57 Prozent der Aktien und möchte nun über ein Kaufangebot den Rest erwerben.

Die Publicis Groupe S.A. hat am Donnerstag angekündigt, den Aktionären der Pixelpark AG ein öffentliches Kaufangebot für alle ausstehenden Aktien der Gesellschaft zu unterbreiten und den Internet- und Kommunikationsdienstleister bei Abschluss in die Unternehmensgruppe zu integrieren. Pixelpark soll jedoch weiter unter eigenem Namen als Teil des «Publicis Worldwide»-Netzwerks tätig sein.

Vorstand und Aufsichtsrat von Pixelpark unterstützen in einer Mitteilung das Kaufangebot. «Die Kombination der Pixelpark AG mit der globalen Reichweite der Publicis Groupe und ihrer strategischen Ausrichtung auf digitale Angebote bietet uns überzeugende Wachstumsmöglichkeiten in Deutschland», lässt sich Pixelpark-Vorstandschef Horst Wagner zitieren. «Wir sind überzeugt, dass dies im besten Interesse unserer Gruppe, unserer Kunden und Mitarbeiter ist.»

1,70 € pro Aktie

Bislang liegen Publicis eigenen Angaben zufolge unwiderrufliche Verkaufsverpflichtungen von Aktionären der Pixelpark AG über 56,51 Prozent der Aktien und der Stimmrechte an Pixelpark vor. Das öffentliche Kaufangebot über die übrigen Aktien wird über die MMS Germany Holdings GmbH (MMS) durchgeführt, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Publicis-Gruppe. MMS will den Pixelpark-Aktionären eine Barzahlung von 1,70 Euro pro Stückaktie anbieten. Die Angebotsperiode wird voraussichtlich Mitte Februar 2012 beginnen. Das Bundeskartellamt muss die Übernahme der Mehrheit der Pixelpark-Aktien durch MMS allerdings noch genehmigen.

Publicis und Pixelpark

Pixelpark hatte sich in der Vergangenheit bemüht, sowohl seine Stammdisziplin Internet zu stärken, also auch in der klassischen Werbung Fuss zu fassen. Im Zuge dessen wurden 2006 einerseits Elephant Seven und andererseits die Kommunikationsagentur Schindler, Parent & Cie. übernommen. Auf der anderen Seite zeigte Publicis Bemühungen, mit seiner Ausgliederung «P//MOD» (vorher BMZ+more, später Publicis Modem) im digitalen Bereich in Deutschland Fuss zu fassen. Bereits 2008 gab es erste Verhandlungen über einen Verkauf der Kommunikationssparte von Pixelpark an Publicis, die jedoch letztendlich platzten.

Die Publicis-Gruppe bietet das komplette Portfolio digitaler und traditioneller Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen, Media-Einkauf und diverse Spezialdisziplinen der Kommunikation. Die wesentlichen Netzwerke sind Leo Burnett, MSLGROUP, PHCG (Publicis Healthcare Communications Group), Publicis Worldwide, Rosetta und Saatchi & Saatchi. VivaKi, das Media-Geschäft und der digitale Kern der Gruppe umfasst Digitas, Razorfish, Starcom MediaVest Group und ZenithOptimedia. Präsent in 104 Ländern, beschäftigt die Gruppe 50.000 Mitarbeiter.

Die Pixelpark-Gruppe umfasst Unternehmen wie Yellow Tomato und Elephant Seven und ist bislang Deutschlands grösster konzernunabhängiger Interaktiv-Dienstleister. Die Gruppe beschäftigt an vorwiegend deutschen Standorten rund 370 Mitarbeiter.

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