Europas Multimedia-Verbände rufen die Unternehmen der digitalen Wirtschaft zum vierten Mal in Folge auf, sich für das so genannte «Seal Of Excellence» zu bewerben. Mit dem Siegel werden weltweit Unternehmen für aussergewöhnliche Erfolge durch besondere Marketingstrategien ausgezeichnet. Bis zum 15. Februar haben Unternehmen Zeit, sich um den Preis zu bewerben.
Die Verleihung der Siegel findet im März 2006 im Rahmen der CeBIT statt. Zu den deutschen Preisträgern der vergangenen Jahre gehörten unter anderem InfoMantis (Osnabrück), Novomind (Hamburg) und Mentasys (Karlsruhe). «Das Seal hat uns einerseits darin bestärkt, unsere internationale Marketingstrategie weiter voranzutreiben. Andererseits können wir mit dieser Auszeichnung dokumentieren, dass unser Vorgehen sehr erfolgreich ist», so Jörg Rensmann, Geschäftsführer des Osnabrücker Marketingsoftware-Herstellers InfoMantis.
Springer & Jacoby kommt zurück an die Spitze, die Neue Digitale ist Top-Aufsteiger: Die mit Spannung erwartete 13. Kreativ-Rangliste von «Horizont» liegt vor.
Die Agentur Springer & Jacoby hat wieder den ersten Platz im Ranking der kreativsten deutschen Werbeagenturen erobert. Im vergangenen Jahr waren die Hamburger auf den fünften Platz zurückgefallen. Zum 13. Mal veröffentlicht die Marketing-Zeitschrift «Horizont» aus dem Deutschen Fachverlag, Frankfurt am Main das Ranking der kreativsten Kommunikationsagenturen Deutschlands.
Werbung in PC- und Konsolenspielen wird nicht nur bemerkt, sondern wirkt sich auch bei einer Mehrheit der Spieler positiv auf die Markenwahrnehmung aus. Das geht aus einer aktuellen Studie zu so genannter «In-Game-Werbung» hervor.
Für die nicht ganz uneigennützige Studie haben der Spieleverlag Activision und der Marktforscher Nielsen Entertainment 1.350 aktive, männliche Spieler zwischen 13 und 44 Jahren in acht US-Städten getestet und befragt. Ziel der «Pionierstudie» sei die Demonstration der neuen Möglichkeiten, die Computerspiele für Markenprodukte bieten. Ausserdem soll die Messbarkeit von «In-Game-Werbung» standardisiert werden.
Rechts-Chaos bei WM-Werbung: Ämter und Gerichte widersprechen sich bei der Frage der Schutzfähigkeit von Begriffen im Umfeld der Fussball-WM. Kreativität und Spiel mit Assoziationen mindern Risiko teurer Abmahnungen.
Im Streit zwischen Ferrero und Fifa um Markenrechte und die Frage, wer mit der Fussball-WM werben darf, zeichnet sich keine klare juristische Linie ab. Markenämter und Gerichte widersprechen sich. Wenn Unternehmen sich die Lizenzgebühren für Werberechte sparen wollen, bleibt ihnen nach derzeitigem Stand der Dinge nichts anderes übrig, als sich auf rein beschreibende Slogans zu beschränken wie: «Trinkt XY-Bier zur Wm». Oder sie folgen dem Beispiel von Media Markt und nutzen Assoziationen wie «Wir holen den Titel!» Ansonsten riskieren sie eine Abmahnung der Fifa. Die kann schnell mit mehr als 10.000 Euro zu Buche schlagen. «Kreativität ist gefragt», sagt Jan F. Krekel, Markenrechtler im Münchner Büro der internationalen Sozietät Nörr Stiefenhofer Lutz.
Wird das Potenzial von Weblogs in der Marketing-Industrie überschätzt? Ein Studie geht nun von einer weitaus geringeren Bedeutung der Webtagebücher aus.
Die explosionsartige Verbreitung von Weblogs hat einen regelrechten Hype rund um das Thema ausgelöst. Marketingexperten sind auf den Zug aufgesprungen und wittern Potenzial in der Nutzung von Blogs als Online-Marketingplattformen. In der Realität führen Weblogs trotz ihrer immensen Anzahl und des hohen Bekanntheitsgrades des Phänomens aber immer noch ein bescheidenes Dasein. Sowohl die Reichweite als auch die aktive Benutzerschaft halten sich stark in Grenzen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue, umfassende Studie zur Bedeutung von Weblogs im deutschsprachigen Internet.
Der Agenturszene steht offenbar eine pikante Transaktion bevor. Berichten zufolge möchten Scholz & Friends durch die Übernahme der Interpublic-Anteile bei Springer & Jacoby einsteigen.
In Deutschland bahnt sich ein ausgesprochen spannender Agentur-Handel an. Die Scholz & Friends-Gruppe verhandelt mit der finanziell angeschlagenen US-Agentur-Holding Interpublic, um deren Anteile an dem deutschen Kreativ-Netzwerk Springer & Jacoby zu übernehmen. Das will der Hamburger Informationsdienst «new business» unter Berufung auf hochrangige Springer & Jacoby-Manager erfahren haben.
Eine repräsentative Studie von BBDO Germany und BBDO Consulting Schanghai untersucht erstmals das Image deutscher Marken in China. Ergebnis: Deutsche Marken sind in China zwar beliebt, werden aber häufig zu wenig mit ihrer Herkunft in Verbindung gebracht.
Die Mehrheit der städtischen Bevölkerung Chinas kennt eine ganze Reihe von deutschen Marken, insbesondere deutsche Automobilmarken sind bekannt und beliebt. Besonders erfreulich ist: Deutsche Marken werden positiver wahrgenommen als solche aus den USA oder Japan. Vor allem wegen ihrer Qualität, Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit sind sie hoch geschätzt, jedoch schneiden sie in puncto Innovation und Modernität deutlich schlechter ab.
Die Agentur TBWA Deutschland startet im Januar 2006 ein Ausbildungsprogramm für erstklassige Kreativtalente, die jedoch noch keine Agenturerfahrung haben dürfen.
Ab Anfang 2006 ist bei TBWA Deutschland die Überholspur für besonders talentierte Jungkreative geöffnet, so die vollmundige Ankündigung der Werbeagentur. Das Programm «Young Bloods», das jeweils über den Zeitraum von einem Jahr läuft, funktioniert ganz einfach: 1. keine unnötigen Hierarchien und Schikanen, 2. direkt mit den deutschen Kreativchefs der TBWA Deutschland, Kurt Georg Dieckert und Stefan Schmidt, zusammenarbeiten, 3. als «Wildcard» auf den wichtigsten Neugeschäften und den spannendsten nationalen und internationalen Kunden.
Schon einige Zeit kritisiert «Spreeblick»-Blogger Johnny Haeusler die «Du bist Deutschland»-Motivationskampagne verschiedener Medien. Nun gelang es ihm mit einem ausgegrabenen Foto aus der NS-Zeit, auf dem ein Transparent mit dem Schriftzug «Denn du bist Deutschland» zu sehen ist, eine Diskussion auszulösen und Deutschlands Werber vor eine völlig neue Aufgabe zu stellen.
Es war ein Rauschen im Blogger-Wald – und auch gleich mehrere der «etablierten» Medien, darunter «Spiegel Online», die «Netzeitung», der «Berliner Kurier» und die «taz», sprangen auf den Zug auf, wenngleich der Inhalt der Nachricht auch reichlich dünn ist: Ein Satz, der 2005 als Slogan verwendet wird, ist 1935 so ähnlich schon einmal gefallen – eigentlich wäre es eher ein Wunder gewesen, wenn dem nicht so wäre.
Die deutschen PR-Fachleute und Werber haben bei ihren Kampagnen zur WM 2006 bisher zu wenig Kreativität gezeigt. So eine der Kernaussagen des «media coffees» der dpa-Tochter news aktuell in Köln. Mehr als 170 Fachleute für Sportkommunikation diskutierten über das Thema «WM 2006 – Herausforderung für Sponsoring und PR»
Moderator Marco Klewenhagen vom Fachmagazin «Sponsors» eröffnete die Diskussion mit der Frage: «Was ist zu tun, wenn der Bäcker um die Ecke ein WM-Brot anbieten will?» Rechtsanwalt Lutz Leda von der Sozietät ArneckeSiebold riet als Experte für Sportrecht dringend davon ab. Leda gab Auskunft darüber, was im sogenannten Ambush-Marketing zulässig ist und was nicht. Für die FIFA fand er dabei kritische Worte. «Es wird von der FIFA versucht, auch zulässige Werbung zu unterbinden. Das soll einen grundsätzlichen Abschreckungseffekt auf alle Nicht-Sponsoren haben», so Leda.
Innerhalb der nächsten sechs Monate will Burdas Internet-Tochter Tomorrow Focus AG gross ins Thema Weblog einsteigen: Jede Zeitschrift bekommt Redaktionsblogs und soll damit neue Besucher und Werbeplätze bringen.
Bis März 2006 sollen Burda-Leser sich persönliche Webtagebücher anlegen können – «kinderleicht» und kostenlos. Dies berichtet das in München erscheinende Wochenmagazin «werben und verkaufen» w&v in seiner aktuellen Ausgabe. «Freundin.de» und «Focus.de» machen den Anfang, weitere Burda-Titel sollen rasch folgen. Aus derzeit zwölf Burda-Blogs, allesamt bei «Focus» mit Prominenten wie Carlo Tränhardt und Silvana Koch-Mehrin online, sollen bald zehntausende werden.
Scholz & Friends beendet seinen Ausflug ans Börsenparkett. Mit den letzten Kleinaktionären, die vor Gericht gezogen waren, konnte man sich nun über einen Rückkauf der Anteile einigen.
Scholz & Friends verabschiedet sich nach nur vier Jahren von der Börse. Wie die Werbeagentur am Montag mitteilte, einigte sich die Agentur in einem aussergerichtlichen Vergleich mit Kleinaktionären über die Abfindungshöhe für die letzten im Streubesitz verbliebenen Aktien. Scholz & Friends hatte vorher versucht, diese mit einem so genannten «Squeeze out» herauszudrängen, wogegen die Schutzgemeinschaft der Kleinanleger gerichtlich vorgegangen war.
Immer mehr Unternehmen entdecken das Werbepotenzial von Weblogs. In so genannten Corporate Blogs (Unternehmens-Blogs) springen sie auf den Blog-Trend auf – der Redtec-Verlag («Page») möchte einen Stück vom Kuchen.
Die zum Süddeutschen Verlag gehörenden Verlage SV Corporate Media GmbH und Redtec Publishing GmbH haben ein Joint-Venture gegründet, mit dem beide Firmen künftig Unternehmen aller Branchen kompletten Corporate-Weblog-Service anbieten. Dazu gehören die strategische Beratung zum Einsatz dieser modernsten und dynamisch wachsenden Internet-Kommunikationsform, die Entwicklung der Präsentation, die inhaltliche und kontinuierliche journalistische Betreuung, begleitendes Marketing und Marktforschung. Beide Unternehmen stellen ihr spezielles Know how zur Verfügung: redtec publishing, unter anderem Herausgeber der Design-Zeitschrift «Page» und der führende Fachverlag für Grafik und Kreation, entwickelt die technische Plattform, und sv corporate media möchte für die journalistische Qualität des Blog-Angebotes stehen.
Die Nominierungsfrist für den 13. Internationalen Sponsoring Award 2005 läuft demnächst ab. Darauf weisen die den Award ausrichtenden Verbände FASPO (Fachverband für Sponsoring) und Kommunikationsverband hin. Einsendeschluss für Nominierungen ist am 30.11.2005.
Mit dem Internationalen Sponsoring Award werden aussergewöhnliche und kreative Sponsoring-Konzepte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in den Kategorien Sportsponsoring, Kultursponsoring, Mediensponsoring (Print, TV, Hörfunk, Internet) und Public-Sponsoring (Soziales, Umwelt, Bildung) ausgezeichnet. Zusätzlich wird ein Innovationspreis für neue Lösungen im Sponsoring ausgeschrieben.
Die Europäischen Zeitschriftenverleger kritisieren die Pläne zu einer neuen EU-Richtlinie, Product Placement in TV-Filmen und Serien zu erlauben. Sie befürchten Auswirkungen auf den Zeitschriftenmarkt.
Der Verband FAEP (Fédération Européenne d’Editeurs de Periodiques) befürchtet ein Übergreifen dieser Praxis auf andere Medien wie Zeitungen und Zeitschriften. «Die Kommission übersieht, wie Mediaeinkauf in der Praxis stattfindet», begründet FAEP-Chairman Philipp Busch seine Kritik gegenüber dem in München erscheinenden Wochenmagazin werben & verkaufen «w&v» (heute erschienen). Sobald sich Werbungtreibende mit Produkten wie Pkw oder Handys legal ins Fernsehprogramm einkaufen könnten, sei es absehbar, dass sie dasselbe auch für Online-Auftritte und Printtitel verlangten. «Diesem Druck können viele Verlage auf Dauer nicht standhalten», sagt Busch mit Verweis auf die grosse Marktmacht der Mediaagenturen. Inzwischen wickeln europaweit nur noch einige wenige Mediaagenturen den Einkauf von Werbeplätzen ab.